AW: Lize oder Draht beim Kabel verlegen ? Wichtige Mitteilung !!!
Hallo Rolf
Ich schätze, wenn Modellbahner im Strombereich auch mal den Taschenrechner hervornehmen und vor dem Bau etwas überlegen.
Wenn ich jedoch deine Erklärung auf ein AKW portiere müssten für das 1.2GW AKW Leibstatt nicht 1.5mm2 Leitungen verlegt werden, sondern 750'000mm2. Etwas gerundet gibt das ein Kabel von einem Meter Dicke bei Kupfer, bzw. etwa zwei Meter bei Aluminium-Leitungen wie bei Hochspannungsleitungen üblich. Dem ist nicht so, das kannst du in Leibstatt selbst nachsehen.
Der Kabelquerschnitt hängt nicht von der total verbrauchten Leistung ab, sondern von der Verlustspannung im Kabel, welche anschliessend die verfügbare Leistung am Gleis beeinflusst.
Dabei gilt, dass die abfallende Spannung im Kabel proportional zum fliessenden Strom ist, in Abhängigkeit des Kabelwiderstandes (Ohmsches Gesetz, U = R * I).
Die Spannung U über das Kabel möchten wir möglichst klein halten, da wir am Gleis dieselbe Spannung haben möchten (ca. 18V bei Digital, 14V bei DC) wie aus dem Trafo oder dem Booster kommt.
Gemäss Ohmschem Gesetzt können wir den Strom oder den Kabelwiderstand beeinflussen. Den Strom beeinflussen heisst, weniger Loks fahren lassen, was in den meisten Fällen nicht gewünscht ist.
Den Kabelwiderstand können wir beeinflussen, indem wir dickere oder dünner Kabel verwenden. Dickere Kabel => kleinerer Widerstand, dünnere Kabel => grösserer Widerstand.
Handelsübliche Kupferkabel haben einen Spezifischen Widerstand von 0.018Ω*mm2/m.
Daraus folgt: Bei einem Kupferkabel von 0.25mm2 (wie von dir vorgeschlagen) und einer Kabellänge von 10m (das hat man schnell mal um alle Ecken herum) hat das Kabel einen Widerstand von 7.2Ω.
Möchte man nun über dasselbe Kabel 3A Strom durchjagen benötigen wir also eine Spannung von 21.6V (U = R * I), ohne Verbraucher.
Ehm, nun ist dir sicher schon aufgefallen, dass wir am Trafo/Booster gar nicht so viel Spannung zur Verfügung haben. Das führt dazu, dass der Strom sinkt. Soweit, dass bei einem Kurzschluss der Booster/Trafo dies gar nicht mehr erkennen kann und nicht abschaltet (ich schreibe aus Erfahrung).
Bei einer 1mx1.5m-Anlage reichen 0.25mm2 Querschnitt. Will und kann man der MoBa ein ganzes Zimmer von 15 - 20 m2 spendieren empfehle ich dringend 0.75mm2 oder mehr zu verwenden.
Ich selbst verwende vom Booster zur anderen Zimmerecke ein 2.5mm2 Kabel. Ab dort die Verteilung mit 0.75mm2, wobei der letzte halbe Meter auch mal ein 0.14mm2 Kabel sein kann, der Ordnung und des Platzes wegen (Als Vergleich wäre das bei dir der Schaltschrank mit den dünneren Kabeln).
Übrigens: Hoch- und Höchstspannungen werden gemacht, damit man den Strom und die daraus resultierende Verlustspannung in den Kabeln reduzieren kann. Eine Variante, die wir bei der Moba nicht haben.
Gruss
Teddy
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Vorwiderstandsrechner für LEDs