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Wendezüge, Epoche III, H0

H

hannah

Guten Tag in die Runde,

einige meiner, mit viel Spaß und Herzblut durchgeführten Basteleien dienten zur Darstellung meiner Wendezüge:

A: Eilzug Kiel - Nordhausen - Kiel

Wende_Eilzug_total.jpeg

B: Personenzug Nordhausen - Mühlenhagen - Nordhausen, über Mühlenhagen Werft.

Wendezug_Durchgangswagen.jpeg

Hierzu bedurfte es passender Steuerwagen und Triebfahrzeuge mit fahrtrichtungsabhängigem Signalwechsel. Über die erforderlichen Umbauten möchte ich nun in zwei Antworten berichten.

Viel Spaß und freundliche Grüße aus Tornesch

Hannah
 
H

hannah

A: Eilzug

Triebfahrzeug war eine BR 132, E 32 103, von ROCO:

BR_132.jpeg

Werksseitig mit fahrtrichtungsabhängigem Signalwechsel weiss/rot ausgestattet bedurfte sie keines
Umbaus. An der wagenabgewandten Stirnseite entfernte ich jedoch die Kupplung und baute die
beiliegenden Bremsschläuche an.

Zur Personenbeförderung kamen 3 Eilzugwagen von Fleischmann zum Einsatz:

f19604t342058p3836949n5_vMztHxAS.jpeg
Eilzugwagen mit goldcap-gepufferter Innenbeleuchtung, LEDs warmweiss (Eigenbau)

Zum Steuerwagen wurde ein Eilzug-Gepäckwagen von Fleischmann umgebaut:

Eilzugsteuerwagen_Seite.jpeg

Auf der Steuerseite wurde der Wagenkasten begradigt, Umbau mit Karton, die Stirn erhielt
ein großes Fenster sowie Spitzensignal weiss, 1LED und Schlußsignal rot, 2 LED duallight:

Eilzugsteuerwagen_Stirnsignal.jpeg Eilzugsteuerwagen_Schlusslicht.jpeg

Über die analog sehr aufwendige Schaltmimik für diese Spielerei werde ich später in
"Analoge Schaltungen" berichten.

Hier der Eilzug in voller Länge:

Wende_Eilzug_total.jpeg
 
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H

hannah

B: Personenzug

Hier begannen die Umbauarbeiten beim Triebfahrzeug, einer BR 64 von Fleischmann. Auf der Wagenseite entfernte ich die Beleuchtungsmimik komplett, da überflüssig. Für die Umrüstung auf LEDs duallight musste am Gewicht ebenso umfangreich gefräst werden, wie im oberen Gehäuseteil.
Auch hier wurde die vordere Kupplung entfernt und Bremsschläuche montiert.
Leider finde ich hierzu keine Bilder mehr.

Zur Personenbeförderung dienten ein zweiachsiger Umbauwagen und 3 Durchgangswagen, von denen einer zum Steuerwagen umgebaut wurde. Alle Durchgangswagen erhielten geöffnete Scherengitter:

Scherengitter.jpg

Dies erforderte die Umrüstung der Wagenböden mit Kulissen von Roco:

Kulissen.jpg

Diese können out of the box nicht verwendet werden, müssen sie doch mittels Glasfaserbürste
erstmal entgratet werden. Ein ebenso mühsames wie ärgerliches Geschäft.

Einfacher war die Darstellung der Steuerseite, weil ich die Originalstirn aus dem Wagenkasten
schnitt und durch einen Neubau aus Karton ersetzte. Das obere Spitzenlicht konnte einfach unter
den Dachüberstand geklebt werden. Nach setzen passender Bohrungen in den Plattformschilden
bereitete auch der Verbau der beiden LED duallight kein Problem:

Steuerwagen_Stirnsignal.jpg Steuerwagen_Schlußleuchten.jpg

Steuerwagen_Detail_Plattform.jpg

Steuerwagen_Spitzensignal_klein.jpg

Zum Schluß noch das etwas komplexe, analog-elektrische Innenleben des Wagens:

Steuerwagen_Schaltung.jpg

Das Ergebnis der aufwendigen Bastelei in voller Länge:

Wendezug_Durchgangswagen.jpeg
 
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plusplus

Teammitglied
Super-Moderator
Hallo Hannah

Es liegt mir fern, deine innovative Kreativität in irgend einer Weise zu kritisieren, im Gegenteil. Ich bewundere all die Kollegen/Kolleginnen welche einfach ihrer Phantasie freien Lauf lassen und mal ganz pragmatisch sagen: "Angenommen, es ..."

Aber [Stimme mit ganz tiefer Tonlage, langsam wieder normal werdend], waren in D die Dampflok bei Wendezügen nicht immer mit dem Schlot in Richtung Anhängelast einbgereiht? :D

Mit fachidiotischen Grüssen, René
++
 
H

hannah

waren in D die Dampflok bei Wendezügen nicht immer mit dem Schlot in Richtung Anhängelast einbgereiht?

Hallo René, guten Abend in die Runde,

bevor ich meiner Phantasie die Zügel locker lasse, wird immer nach bestem Wissen/Gewissen recherchiert:

Wendezüge mit BR 64.

Mehr war zum Thema mit meiner Suchmaschine (BING © MicroShit) nicht zu finden. Es gab wohl auch Schlepptender-Lokomotiven mit Wendezugsteuerung, aber das Thema insgesamt ist schlecht dokumentiert. Meiner Einschätzung nach kamen Dampflokomotiven mit Wendezugsteuerung kaum über das Versuchsstadium hinaus, bzw. wurden bei wenigen Lokaldirektionen in Dienst gestellt.

Mit dem Schienenbus (VT 95, VT 97 und VT 98) begann in Deutschland m.M. nach die Aera der Triebzüge, die inzwischen internationaler Standard im Personenverkehr sind. (leider)

Das Wichtigste jedoch ist: "Erlaubt ist, was gefällt" und "Gab's nicht, gibt's nicht". Wunderschönes Beispiel hierfür ist das Tigerli mit den Nummern E 3/3 8521 und E 3/3 8522. (siehe auch Lokifahrer) :kaffeetrinker_2:

Nicht ohne Grund beschrieb ich meinen Modellbau im Steckbrief "Hallo in die Runde" mit exotisch/exzentrisch.

Aus Freude am Modellbau freundliche Grüße aus Tornesch

Hannah
 
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plusplus

Teammitglied
Super-Moderator
Mir käme es nie in den Sinn zu glauben, dass du nicht nach bestem Wissen und Gewissen recherchieren tätest. Trotzdem, ohne ein gesunde Portion Innovationsgeist inklusive etwas Phantasie geht's nicht, und das ist doch gut so (beschäftigt unsere grauen Zellen) :thumbsup:

Meines Wissens war der Wendezugbetrieb mit Dampfloks in der Epoche III nicht gerade alltäglich, aber auch nicht selten. Der Literatur und neuerdings dem IN kann man entnehmen, dass insbesondere die Baureihen 23, 38 (mit geschlossenenem Führerhaus und Wannentender), 65 und 78 dafür eingesetzt wurden. Die ganze Technologie und der damit verbundene betriebliche Aufwand hier zu beschreiben, würde den Rahmen deines threads allerdings sprengen. Ich möchte aber auf eine diesbezügliche lesenswerte Publikation verweisen; sofern noch erhältlich.

Neu ist für mich allerdings, dass in dieser Epoche auch einige Loks der BR 64 umgebaut wurden. Nun, man ist nie zu alt ...

éneR
 
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H

hannah

dass in dieser Epoche auch einige Loks der BR 64 umgebaut wurden

Hallo René,

genau Das macht diese Epoche ja so interessant und liebenswert.

In Schwenningen meinem Geburtsort genoß ich das Vergnügen, noch Dampfwalzen, Pferdefuhrwerke, Kabinenroller (Messerschmidt), Knutschkugeln (Isetta), etc. in den Straßen in romantischer Eintracht erleben zu dürfen.
Die Personenzüge Rottweil - Villingen, Donnerbüchsen an Tenderlok, waren ein Erlebnis, sah doch kein Wagen wie der andere aus; weder Aussen noch Innen. Der Versand meiner Lehrfirma mit eigenem Gleis, gegenüber dem Bahnhofsgebäude gelegen, bescherte in den Pausen unterhaltsame Studien des Rangierbetriebs. Die alte Köf war in einem Zustand der eine korrekte Klassizifierung nach meinem heutigem Wissen gar nicht zuliess.

Für den Lokführer und den Rangierer besorgten wir Stifte (heute Azubi) immer das Frühstück vom Kiosk im Hof der Fabrik. Einmal durfte ich sogar auf der Köf mitfahren.

Im Mai letzten Jahres hatte ich hier in Tornesch eine Begegnung der besonders liebenswürdigen Art:

Foto1871.jpg

Foto1874.jpg
(Eigene Aufnahmen eines TEMPO-Hanseat, mit ausdrücklicher Genehmigung des Fahrzeughalters)

Tja - das isse - die Epoche III.

Nostalgische Grüße aus Tornesch

Hannah
 
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plusplus

Teammitglied
Super-Moderator
In Süddeutschland - damals noch nicht in unmittelbarer Nähe des Arc jurassien - habe ich in meiner Jugendzeit leider sehr viel verpasst. Schwach erinnern mag ich mich doch noch an die BR 85 in Schluchsee und an einige 50er im Raume Memmingen - Lindau; und dann die V 200 in Konstanz, oder ...

Interessant ist, dass das oben abgebildete Tuk-tuk gleich seinen Ersatzmotor mitführt :D

... alles tempi passati, René

N.B. René, nicht jammern, letztendlich ist das Leben zu kurz, um billigen Rotwein zu trinken ;)
 

Bastler

Teammitglied
Super-Moderator
Hoi zaeme

Ja da kann man nostalgisch werden. Kann mich noch gut erinnern, wie mich mein Vater als kleiner Bub jeweils nach Radolfzell zum BW und - als die Bodenseeregion verdieselt würde - zu einen mehrtägigen Ausflug nach Rottweil mitnahm. Mich interessierten damals Dampfloks nicht so sehr und ich war ziemlich erstaunt, als ich am Titisee eine deutsch E-Lok sah, weil ich bis dahin glaubte, bei den Schwaben gaebe es nur Diesel- und Dampfloks.

Dampfwendezuege habe ich in Natura allerdings nie gesehen.

Gruss Barni
 
H

hannah

Hoi Barni, Gruß in die Runde,

es gibt doch die eine oder andere Bahnstrecke im Schwarzwald, die von ihrer Ausprägung fast mit Schweizer Äquivalenten mithalten kann: Schwarzwaldbahn und Höllentalbahn

Selbst die geizigen Schwaben (Württemberger und Badenser) konnten sich den Vorteilen der Elektrifizierung auf Dauer nicht verschliessen.

Mit Augenzwinkern freundliche Grüße aus Tornesch

Hannah
 

plusplus

Teammitglied
Super-Moderator
Hallo allerseits

Meines Wissens wurde auf der Höllentalbahn bereits 1936 erstmals der elektrische Betrieb aufgenommen; und zwar mit Wechselspannung 20 kV (Einspeisung) und 50 Hz. Bei den SBB war damals ein grosser Teil des Netztes bereits elektrifiziert oder man stand kurz davor - eine Umstellung des Systems von 16 2/3 Hz auf 50 Hz stand nicht mehr zur Diskussion. In Deutschland hat das Geschehen der darauf folgenden Jahre (und denjenigen danach) dazu beigetragen, dass man für die grossen Elektrifikationsprojekte bei DB und DR bei 16 2/3 Hz blieb.
In Frankreich hingegen hat man die Gelegenheit der relativ späten Elektrifizierungswellen beim Schopfe gepackt und installierte ausserhalb der Gleichstrominseln ein modernes Netz mit 25 kV 50 Hz.

Gruss, René
 
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