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Abläufe auf der Basler Verbindungsbahn in den Dreissigerjahren

bbm1930er

Bahnlehrling
Hallo zusammen,
auf meiner Anlage bilde ich den Nord-Süd-Verkehr von Basel Bad.Bf. nach Basel SBB nach, in der Epoche II Dreissigerjahre. Ich habe schon einiges aus Büchern gelesen, wie die Abläufe waren, aber es stellen sich dennoch einige Fragen, die vielleicht hier jemand beantworten kann oder Tipps geben kann (sorry für den vielen Text...:
  1. Schweiz-Deutschland-Verkehr: Wegen des notwendigen Kopfmachens in Basel SBB nehme ich an, dass bei sämtlichen Personenzügen aus der Schweiz die Zugloks bald nach Ankunft ins Depot Basel fuhren. Was passierte mit dem Post- und Gepäckwagen? Um den Zug weiter z.B. Richtung Karlsruhe-Frankfurt zu fahren, fuhren da immer die "Übergabeloks" C5/6 oder G10 den Zug nach dem Basischen Bf. oder kam auch schon mal die neue DRG-Zuglok nach Basel SBB, wenn sie die Rheinbrücke befahren durfte (Achslast)?
  2. CH-Dt.-Verkehr: Fuhren SBB-Loks vor Durchgangsgüterzüge auch mal bis Badischer Rangierbahnhof durch (1930er-Jahre)? Was passierte mit dem Schweizer Güterzugbegleitwagen?
  3. Dt.-CH-Verkehr: Wurden bei Ankunft im Badischen Bf. alle DRG-Lokomotiven abgekuppelt und ins dortige BW gefahren, oder nur solche durch eine Übergabelok ersetzt, die wegen der Achslast die Rheinbrücke nicht befahren durften? Was passierte mit dem Post- und Gepäckwagen?
  4. Dt.-CH-Verkehr: Fuhren DRG-Loks vor Güterzügen nach Basel Wolf bis Basel SBB rein, wenn sie die Rheinbrücke befahren durften?
  5. Wurden auch schon in den Dreissigerjahren Badische VIb für Übergaben verwendet? Ich kenne nur ein einziges Foto mit VIb auf der Verbindungsbahn 1956, s.Anhang unten.

Danke im voraus für alle Hinweise,
Grüsse,
Alex
 

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plusplus

Teammitglied
Super-Moderator
Hallo Alex

Vorab: So allwissend, wie oft angenommen wird, bin ich nun auch wieder nicht. Ab Epoche IV und ff. habe ich die Bahn vor allem im Massstab 1:1 hautnah erlebt. Meine persönlichen Modellbahnaktivitäten fokussieren sich auf die Epoche IIIb, die Zeit meiner Kindheit und Jugend.
Zum Thema Basel möchte ich nochmals auf den thread von Dominic verweisen, er kennt die Basler Bahnszene sicher auch sehr gut. Zudem gibt's in Basel einen "Förderverein Lokomotivdepot Basel" (FLB). Dieser Verein hat ein Diorama des alten Lokdepots Nauenstrasse gebaut. Dieses Diorama befindet sich meines Wissens heute im Neuen Depot Basel SBB., ist aber der Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Modell: Centralbahnhof Basel 1860 - 1902

Die Zufahrtslinien nach Basel SBB (BsPB) wurden 1924 bzw. 1931 elektrifiziert.
Der Rangierbahnhof Basel-Muttenz (BsRB) wurde 1933 eröffnet. Ab diesem Zeitpunkt verkehrten auch die Güterzüge von/nach Norden direkt via Verbindungsbahn nach Basel Badischer Bahnhof (BsBad).

Deine vorgängigen Fragen kann ich schon wie folgt beantworten:

zu 1
Reisezüge wurden in der Regel mit elektrischer Traktion gefahren, für Schnellzüge in der Regel wohl mit Ae 3/6 I, Ae 3/6 II oder Ae 4/7, für Personenzüge später zusätzlich auch die Be 4/6 und möglicherweise auch Triebwagen der Serie Fe 4/4 oder Ce 4/6. Die Zugloks fuhren ins Depot oder für ihren nächsten Einsatz in ein Wartegleis auf der Schweizseite.
Die Postwagen verkehrten m.E. nicht grenzüberschreitend. Diese wurden in die Postgleise ("Postbahnhof") gestellt bzw. von dort abgeholt und auf die entsprechenden Züge gestellt. Postwagen der Reichspost (?) verkehrten demnach nicht über Basel hinaus. Das Gleiche gilt für Postwagen der Schweizerischen PTT.
Die Gepäckwagen verkehrten je nach Situation auch grenzüberschreitend: Einerseits mit dem Stammzug vom/nach dem Ziel in der Schweiz (z.B. Rheingold 1928), andererseits kann ich mir auch vorstellen, dass Gepäckwagen zusammen mit Personenwagen als Kurswagen verkehrten.

zu 2
Über die Bespannung der Güterzüge im Grossraum Bs in der Ep. II ist mir konkret nichts bekannt. Möglich sind auf der Verbindungsbahn Güterzugloks mit geringer Achslast (SBB-Dampfloks wie C 5/6, C 4/5, DRG BR 55, 56, 57 u.ä.). Spezielle Güterzugbegleitwagen kannte man in der Schweiz damals noch nicht; das Zugpersonal hielt sich in den entsprechenden Bremshütten (z.B. Schlussbesorger [= bei Ankunft im Bhf. Zugvollständigkeit melden]) oder im hintern Führerstand (Zugführer) auf. Möglicherweise wurde den Güterzügen gegebenenfalls auch ein alter Gepäck- oder Personenwagen mitgegeben.

zu 3
Hierzu sind mir auch keine Details bekannt. Die Achslastbeschränkung auf ?? t war jedenfalls zu beachten, also keine 01 mit 20 t Achslast. Ob die BR 03 oder insbesondere die div. BR 18 (IVh, S 3/6) nach BsPB fuhren, ist mir nicht bekannt. Hingegen fand ich im Buch "Der Rheingoldexpress" von Gottwaldt Seite 191 die Aufnahme einer VIb (?, nur hinterer Teil der Lok sichtbar) beim Umsetzten von Rheingold-Kurswagen in BsPB.

zu 4
Wie vor der Inbetriebnahme des RB in Muttenz, also vor 1933, der Güterverkehr im Güterbahnhof Wolf grundsätzlich ablief, ist mir nicht bekannt. Sicher konnten die Güterzüge aus dem Norden auf Grund der topografischen Verhältnissen aber nicht direkt ein- bzw. ausfahren, sondern mussten vermutlich gegen Westen ausgezogen werden.

zu 5
Ja! Siehe unter Punkt 3. Oder könnten auch VIc eingesetzt worden sein?

Soviel aus dem "hohlen Bauch heraus". Sicher findet sich dazu noch mehr Fachwissen bei andern Kollegen; allenfalls müsste man noch vertiefter recherchieren...

Gruss, René
++
 

plusplus

Teammitglied
Super-Moderator
Hier noch 3 typische Bilder des alten Rheingolds auf dem Netz der SBB. Beachtet die epochenspezifischen Merkmale der Epoche II: Beide Stromabnehmer gehoben (einfaches Schleifstück), Stangenpuffer mit rundem Teller (auch Ae 4/7!), stirnseitige Übergänge, Ae 3/6 II zusätzlich mit Stirntüre, Ae 3/6 II evt. noch mit braunem Kasten ...

Gruss, René
++
 

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bbm1930er

Bahnlehrling
Vielen, vielen Dank René für die ausführlichen Antworten!
Du hast sogar eine weitere Frage von mir vorweggenommen: was für Begleitwagen in Schweizer Güterzügen in Epoche II mitfuhren... auf Fotos sind nämlich nie welche zu sehen... ganz anders als in Epoche III mit den alten 2/3-achsigen Personenwagen. Dann wären in der Schweiz gegenüber Deutschland und Italien zuletzt Güterzugbegleitwagen eingeführt worden. In Italien wurden immerhin ab Anfang der Dreißiger mehr und mehr Dm Gütergepäckwagen gebaut.

Danke für das Einstellen hier der relevanten Fotos. Die Lok auf S.191 ist sicher eine VIb, s. Vergleichsbild unten in ähnlicher Perspektive.

Eine Frage ist noch, ob der Reichspost-(DRP) Postwagen eines Fernzuges aus dem Norden nach Ankunft in Basel Bad.Bf. gleich abgekuppelt und zu den Postgleisen im Bad.Bf. rangiert wurde oder ob es in Basel SBB eine Reichspost-Rampe gab?
Umgekehrt ist die Frage, ob der DRP-Postwagen eines ab Basel SBB verkehrenden Zuges erst im Bad.Bf. angekuppelt wurde oder ob er vorher nach Basel SBB an den Zug geführt wurde. Ob evtl. die DRG-Zuglok mit bereits angekuppelten Postwagen auf den Übergabezug aus Basel SBB wartete? Letzteres war meine Annahme, als ich den Gleisplan für Basel Bad.Bf auf der BBM einfrieren musste und Gleise verlegt habe...

Danke und Gruß
Alex
 

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plusplus

Teammitglied
Super-Moderator
Guten Tag Alex

Zu den G-Begleitwagen: Ab Epoche IIIb setzte die SBB auch speziell gebaute kurze Begleitwagen ein, die Db, umgangssprachlich oft auch "Sputnik" genannt.

Zum Postverkehr: Ich nehme mal an, dass Postsendungen, welche über die Verbindungsbahn transportiert wurden, immer (?) internationale Adressaten bedienen sollten - also z.B. (Italien)-CH-D-(Benelux) bzw. andersrum. Fakt ist, dass schon früh auf der Westseite von BsPB eine grosse Post mit Ladegleisen gebaut wurde (Basel Post 2, siehe Foto). Ob allerdings auch in BsBad Post verladen wurde, weiss ich nicht, ebensowenig, ob dort Anschlussgleise an ein Postamt vorhanden waren. Zu beachten ist dabei auch, dass sich der ganze Personenbahnhof des Badischen Bahnhofs auf CH-Hoheitsgebiet befindet. Stellt sich die Frage, ob man in Basel die internationale Post in zwei Poststellen sortierte; ganz spontan würde ich das mal mit "nein" beantworten ...(?).
Nebenbei: Zu meiner Zeit (Ep. IV ff.) wurden in BsPB oft Postwagen der Bundespost beladen; diese waren jeweils auf der Ostseite in einem kurzen Stumpen oder auf einem der längeren Stumpengleise (z.B. B1 am Hausbahnsteig) aufgestellt. Sie wurden also nicht zur westseitigen Post überstellt. In Richtung D wurden diese Postwagen anschl. an der Spitze eines D-Zugs oder mit einem sog. Überfuhrzug nach BsBad transportiert.

Ich habe noch einige Aufnahmen der Basler Verbindungsbahn in Ep. II gefunden. Leider sind die Loks nicht immer klar zu erkennen, aber auf Grund der Spitzenbeleuchtung sind mind. 3 mal Loks der DR abgebildet - die Baureihe zu bestimmen, überlasse ich nun mal lieber denjenigen, welche diese Materie besser kennen ...

Gruss, René
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bbm1930er

Bahnlehrling
Danke René!

Die Sputniks habe ich selber erlebt, ich habe ja von 1971-1994 in der Nähe von Zürich gewohnt. Ich habe sehr, sehr oft davon geträumt, dort mitzufahren...
Die Fotos von SBBhistoric sind fantastisch, da habe ich in der Vergangenheit auch einige hilfreiche für Basel gefunden. Falls du es nicht schon kennst, kann ich auch zwei weitere Quellen nennen, die für Bahnarcheologie fast unerschöpflich sind:

ETH-Bildarchiv: ETH E-Pics | Plattform der ETH Zürich für Bilder

Alte Luftbilder:
Swiss Geoportal

Ich werde nun mal recherchieren, ob Basel Bad. Bahnpost hatte, dann mit deinen Infos kombiniert müsste alles zusammen ein Gesamtbild ergeben.

Danke nochmals und Gruß
Alex
 

plusplus

Teammitglied
Super-Moderator
Halo allerseits

Entstehungsgeschichte ganz kurz:
1869 Vertrag Eidg. und Grossherzogtum Baden
1870 Konzession
1873 Eröffnung

Gruss, René
 

teddych

Teammitglied
Innendienst
René, ich meine natürlich nicht wie ich geschrieben habe die Verbindungsbahn selbst. Da hast du absolut recht, die ist älter. Ich meine die direkte Verbindung von der Verbindungsbahn/Deutschland nach Muttenz/Osten. Dieses kurze Stück ist auf der Karte seit 1929 zu sehen (wie auch der noch kleine Rangierbahnhof Muttenz). Wann das Stück effektiv gebaut und genutzt wurde ist mir jedoch nicht klar, das weisst du René eventuell besser.

Gruss
Teddy
_________________
Braucht es die Kondensatoren beim Digitalumbau noch?
 

plusplus

Teammitglied
Super-Moderator
Hallo zusammen

Vielen Dank Teddy für den Link, echt super, kannte ich nicht. Du hast mich jetzt aber echt neugierig gemacht. :thumbsup:

Der heutige alte Teil des Rangierbahnhofs Muttenz (~ A bis D-Gruppe) wurde wie gesagt offiziel 1933 in Betrieb genommen. Die Verbindung Abzw. Gellert - Muttenz ist auf dieser Karte sogar bereits 1928 eingezeichnet. Möglicherweise wurden Teile des neuen RB Muttenz bereits vor 1933 in Betrieb genommen (?), analog RB Limmattal anfangs der 1970er. Offen bliebe für Alex und alle anderen Interessierten, wie die Abläufe für Güterzüge DRG (D/Benelux) - SBB (CH/Italien) vor dieser Zeit aussahen. Möglicherweise wurde der Verkehr wo sinnvoll auch auf alle anderen Grenzübergänge D-CH verteilt (Waldshut-Koblenz, Singen-Schaffhausen, Singen-Etzwilen, Konstanz-Kreuzlingen, Bodenseefähre). Jetzt sind die (echten) Bahnhistoriker gefragt ... :D

Gruss, René
 

bbm1930er

Bahnlehrling
Hallo zusammen, danke für die Hinweise.
Bzgl. Güterverkehr kann ich auch einen Beitrag liefern, der aus dem Buch "Drehscheibe Basel" von Rudolf Pleuler stammt.
Demnach in Kurzform:

Erste Gleisgruppe Muttenz ab Mai 1927 mit handbedienten Weichen benutzbar, ab Okt. 1929 der ganze südliche Teil inkl. Stellwerke.
Eingleisiger Betrieb auf der Verbindungskurve ab April 1927.

Auf meiner BBM ist nur ein bisschen PBf SBB,, ein bisschen Wolf und ein bisschen Hafen Kleinhüningen dargestellt. Die Güterzüge aus D müssen im PBf SBB Kopf machen wie vor dem Bau der Verbindungskurve, Zitat aus dem Buch: "Dagegen mussten die vom Bad. Bahnhof kommenden Güterzüge nach wie vor im Personenbahnhof Kopf machen, und ihrer waren nicht wenige, wurden doch zeitweise im Tage bis zu 30 solcher Züge, meist mit für Italien bestimmter Kohle, gezählt. "

An das Thema Post muss ich noch ran.

Liebe Grüße
Alex
 

bbm1930er

Bahnlehrling
Bin zum Thema Bahnpost ein wenig weiter gekommen. Nach dem Wälzen aller verfügbaren Bücher bin ich ausgerechnet auf Wikipedia fündig geworden... mit Bestätigung aus dem Buch "Eisenbahnen am Hochrhein, 2.Band". Demnach war alles anders als vermutet... Die Schweizer PTT erledigte im Badischen Bahnhof den innerdeutschen Postverkehr mit... unten habe ich den Text auszugsweise zitiert. Im ETH-Archiv bin ich auf (neuere) Fotos gestoßen, die auch einen Postbahnsteig im Bad.Bf. zeigen, wie er früher sicher stärker ausgelastet war, s. Bsp. unten. Allerdings ist auf einem (ebenfalls neueren) Foto vom Postbahnhof in Basel SBB ein DB-Postwagen zu sehen, drittes Bild.
Wie die Abläufe genau waren, lässt sich daraus nicht direkt ableiten aber doch vermuten, dass DRP-Wagen im Bad.Bf. abgekuppelt wurden und dort behandelt wurden.


WeitererBahnpostbahnsteig.jpgBahnpostbahnsteigBadischerBf.jpgDtBahnpostwageninBaselSBB.jpg

Also aus Wikipedia:

Schweizer Poststelle im Badischen Bahnhof


Die Schweizerische Eidgenossenschaft schloss 1852 mit dem Grossherzogtum Baden einen Vertrag, der „die Weiterführung der badischen Eisenbahnen über schweizerisches Gebiet“ sowie den Bau des Badischen Bahnhofs regelte. Art. 20 sah eine schweizerische Poststelle innerhalb des Bahnhofsgebäudes vor, das von der Badischen Bahn gratis zur Verfügung gestellt werden sollte.[6] Am 18. November 1862 wurde die Poststelle mit der Bezeichnung „Basel Badischer Bahnhof“ an der Ecke Riehenring/Rosentahlstrasse eröffnet.[10]


Am 14. September 1913 zog die Poststelle in den Neubau des Badischen Bahnhofs und nahm ihren Betrieb am Standort Schwarzwaldallee auf, an dem sich die Poststelle noch heute befindet. …


Zusammenarbeit der Poststelle mit der Deutschen Reichspost


Ab 1913 übernahm die Schweizer Poststelle den deutschinternen Umladdienst der Bahnpost „gegen Entschädigung“, wofür die Schweizer Postbeamten von deutscher Seite her einen Raum innerhalb der deutschen Zollgrenze des Badischen Bahnhofes zur Verfügung gestellt bekamen.[14] In einer Vereinbarung von 1935 zwischen dem Reichspostministerium und der PTT wurden die “Entschädigungen für Leistungen im Interesse des deutschen Postdienstes”, insbesondere für die “Besorgung des innerdeutschen Postdienstes”, ausgehandelt und festgelegt. Vermutlich zur Effizienzsteigerung wickelte sie den rein innerdeutschen Postverkehr ab, der über den Knotenpunkt Badischer Bahnhof lief. Aus diesem Grund vergütete die Deutsche Reichspost der PTT den Lohn von sieben Arbeitskräften, was einen Betrag von jährlich 35’000 CHF ergab (dazu kamen noch Sachkosten von 1’434 CHF). Der deutschinterne Umladdienst wurde bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges von den Mitarbeitern der Poststelle Basel Badischer Bahnhof ausgeführt. Auch unterhielt diese Briefpostkästen auf den Bahnsteigen, die dann 1940 aus „devisenpolizeilichen Gründen“ entfernt wurden, vermutlich um den Versand von Schweizer Franken ins Ausland zu unterbinden.[15] Bereits im Vertrag von 1933 wurde die kollektive Nutzung der Infrastruktur des Badischen Bahnhofs geregelt. Dabei ging es um die sogenannten Gepäck- und Eilguttunnelanlagen, welche die Gleise unterirdisch miteinander verbanden und so den Postverlad beschleunigten. Besagte Anlagen wurden von der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft an die Schweizer Post sowie an die Deutsche Reichspost gleichermassen vermietet, wobei sich der jeweilige Mietanteil proportional zur Nutzung verhielt.


Liebe Grüße
Alex
 

plusplus

Teammitglied
Super-Moderator
... womit auch meine Hypothese zum Postverkehr in Bs Bad in #5 relativiert wäre.

Noch was zum Analysieren der Loktypen in #5: Zwei anstatt drei Spitzenlichter bei Fahrt mit dem Tender voraus weisen nicht zwingend auf eine DRG-Lok hin. Auf dem Bild mit der C 5/6 bei der Abzw. Gellert könnte es sich (mind. theoretisch) bei der anderen Zuglok links vor dem Halt zeigenden Semaphor ebenfalls um eine SBB-Lok handeln, obschon diese nur mit zwei Spitzenlichter unterwegs wäre (tagsüber gelöscht). Fotos von C 5/6 mit Fahrt 'Tender voraus' belegen dies - leider nur in Ep. III.

Liebe Grüsse, René
 
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