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Arg abgespeckt: Der neue Fleischmann Katalog

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Arg abgespeckt: Der neue Fleischmann Ho-Katalog


Neues Design - abgepeckter Inhalt: Der neue Fleischmann-Katalog 2009/2010 (Foto: BFH)

Es war zu erwarten und es ist eingetreten. Die traditionsreiche Modelleisenbahnfirma Fleischmann hat im H0-Bereich aufgrund der zuletzt wirtschaftlichen Schwierigkeiten arg abgespeckt. Die Firma rechnet für das Jahr 2010 nur mit einem Umsatz von maximal 20 Millionen Euro jährlich. Deshalb ist vorläufig Schmalspur oder besser gesagt Schmalkost angesagt. Diese Entwicklung zeigt sich jetzt besonders beim frisch erschienenen H0-Katalog 2009/2010. Besaß der Vorgängerkatalog noch rund 240 Seiten Umfang, so hat das neue „Buch“ nur noch 164 Seiten. Komplett weggefallen ist, wie bereits angekündigt, die Kinder-Spielbahn „Magic Train“.
Aber auch der erwachsene Modelleisenbahner muss sich auf einige schmerzliche Verluste einstellen. So heißt es auf Seite 133 des Katalogs: „Ade Modellgleis“ und der Hinweis, dass das seit dem Jahre 1957 produzierte Gleis jetzt endgültig eingestellt wird.
Twin-System über Bord gekippt
Zudem haben die Heilbronner aus Kostengründen das gesamte Lok-Sortiment zusammengestrichen. Mit der BR 221 und der BR 218 sind nur noch zwei klassische Dieselloks im Katalog, bei den E-Loks sind es inklusive ICE nur noch fünf Modelle. Beim Schienenbus hingegen bietet Fleischmann sogar noch zwei Variationen an. Neben dem Schienenbus BR 795 gibt es den BR VT 95 weiterhin als analoges Gleichstrommodell sowie als Wechselstrombus mit Sound.
Hat nicht überlebt: Die Fleischmann-Zahnradlok (Bild: BFH)

Die größte Auswahl präsentiert Fleischmann bei den Dampfloks. Hier bietet der Katalog noch über 40 Exemplare. Der Digital-Bereich läuft bei Fleischmann hingegen nur noch unter ferner liefen. Das erst im Jahre 2000 auf den Markt gebrachte Twin-System ist komplett über Bord gekippt worden. Der so genannte „Alleskönner“ (Firmenslogan) namens “Twin-Center”, praktisch identisch mit der Uhlenbrock Intellibox, ist ebenso ersatzlos verschwunden wie das „Train-Navigation-System“, dass sich an Uhlenbrocks „Lissy“ orientierte.
Mit dem Wegfall des Twin-Center und des Train-Navigation-Systems ist leider auch ein Teil des Online-Supports verschwunden. Das TWIN CENTER- Update 1.100 ist aber nach wie vor auf der Fleischmann-Website vorhanden.
Die Maus ersetzt den Boss
Hat (noch)überlebt: Die Kipplorenstation(Bild: BFH)

Das abgespeckte Programm macht sich auch bei den Startsets bemerkbar. An Stelle des einstigen “Lok-Bosses” (Fleischmann-Slogan: „Einfach genial“) und dem erst vor einem Jahr auf den Markt eingeführten “Profiboss” ist jetzt bei den Digital-Startsets eine Fleischmann “Multi-Maus” integriert. Der Name verrät schon, dass der neue „Mäuserich“ – bis auf die Farbe – baugleich mit dem Steuergerät von Roco ist. Kein Zufall, denn seit Dezember 2008 laufen beide Marken unter dem Dach der Modelleisenbahn Holding GmbH. Die Entscheidung, jetzt auch bei Fleischmann die Multi-Maus einzuführen, bedeutet aber auch, dass aufgrund der unterschiedlichen Bussysteme eine Kombination mit dem Twin-Center oder Profi-Boss nicht möglich ist.
Digitale Startsets bietet Fleischmann nur noch in zwei Versionen an. Von den alten Paketen überlebte nur noch der „Regional-Express“, allerdings ausschließlich in der analogen Version. Ob diese Strategie im Zeitalter der zunehmenden Digitalisierung der Modelleisenbahn der richtige Weg ist, bleibt abzuwarten. Vom einstigen „Einstieg in die digitale Modellbahn-Zukunft“ ist bei Fleischmann jedenfalls keine Rede mehr.
Tendenz „Ergänzungsanbieter“
Positiv ist zu vermerken, dass beim Fleischmann-Katalog erstmals direkt bei den Produkten auch der Preis aufgelistet ist. Und ein paar nette alte Schätzchen haben die Abmagerungskur dann doch (noch) überlebt: Dazu zählen die altehrwürdige Kipplorenstation, die Entladebühne und der charakteristische unbeschrankte Bahnübergang.
Diese Radikalkur ist vermutlich für Fleischmann die einzige Möglichkeit, das wirtschaftliche Tief zu überstehen. Es ist der traditionsreichen Firma im Interesse der Modelleisenbahner auf jeden Fall zu wünschen, dass sie wieder auf Kurs kommt. Aber es bleibt abzuwarten, wie der Modelleisenbahner das neue ziemlich „entdigitalisierte“ Konzept annehmen wird. Die Firma tendiert jetzt eher in Richtung „Ergänzungsanbieter“. Beim Modelleisenbahnstart allein auf Fleischmann zu setzen, kann momentan zumindest im digitalen Sektor nur bedingt empfohlen werden. Dampflokfans erhalten allerdings Vollbedienung.
 

Palme

Zugchef
AW: Arg abgespeckt: Der neue Fleischmann Katalog

Hallo Zusammen,

mir ist es auch schon aufgefallen, das es da weniger gibt. Als ich noch Spur N fuhr, war ich ein großer Fleischmann Fan. :thumbsup: Die Modelle wirken bei Fleischmann sehr gut detailiert, aber nicht so filigran, das man Angst haben muß, das etwas beim Angreifen abbricht.:)

Ich wünsche Fleichmann bessere Zeiten.
 
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