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Beschweren eines Schlepptenders einer Kleinbahn Dampflokomotive

Nr. 13465

Stellwerker
Vor doch schon einiger Zeit ist mir eine Schlepptender-Dampflokomotive der Deutschen Baureihe 50 in einer Version der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) von Kleinbahn in der Spur H0 über den Weg gelaufen. Sie war so günstig, dass ich es nicht verkneifen konnte diese zu erwerben. Günstig war diese Schlepptender-Dampflokomotive Primär weil der Schlepptender, ein Schlepptender mit Kabine, defekt war.

Defekt in der Form, dass der wohl zu leichte Schlepptender in nicht gerade professioneller Art im Bereich der Kohlen aufgeschnitten wurde, dieser mit Kies aufgefüllt wurde und dann nicht gerade professionell wieder verschlossen wurde.

Gegen das Auffüllen mit feinem Kies hätte ich eigentlich nichts einzuwenden. Aber, dass sich dieser Schlepptender wie eine Kinderrassel anhört schon. Zudem war der Schwerpunkt mal so, mal so, die Laufeigenschaften waren desswegen auch nicht wirklich gut. Trotz höherem Gewicht.

Da ich auch sonst noch was bei Kleinbahn von der Schweiz aus in Österreich zu bestellen hatte, habe ich erst die faule Tour durchgezogen und mir einen Tender komplett einzeln als Ersatzteil bestellt. Frei nach dem Motto, der andere kann ich dann immer noch in Ordnung stellen.

Ich dachte mir, wenn ich denn dereinst zwei komplette Tender habe, könne ich diese dann je nach Situation, den einen hinter der Dampflokomotive einsetzen und den anderen sichtbar passend abgestellt aufstellen. Deswegen habe ich auch einen anderen Tender bestellt. Einen Schlepptender ohne Kabine. Dieser Schlepptender ist wie Üblich, wenn ich bei Kleinbahn in Österreich etwas bestellt, nach dem Vorauszahlen der Rechnung, auch bei mir wenig später eingetroffen.

Zwischenzeitlich habe ich mit der in Ordnungstellung des Schlepptenders mit Kabine begonnen und diese auch abgeschlossen. Ja manchmal geht etwas schneller als man eigentlich dachte.


Erst habe ich den Kohlenbunker vorrichtig mit einem Japanmesser und einer Feile so aufgetrennt und abgeschabt, so dass keine Kohlenimitation mehr am Kunststoffspritzgussteil des Schlepptendergehäuses mehr sichtbar war. Durch dieses rechteckige Loch konnte ich dann alles Kies ausleeren. Festgeklemmte grösseren Kieselsteinen wurde mit einer Pinzette zu Ihrem Glück am Tageslicht verholfen.


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Zwei verschiedene Kleinbahn Schlepptender. Der hinten, hinter der Lokomotive als Ersatzteil bei Kleinbahn in Österreich gekaufte Schlepptender. Vorne der Kleinbahn Schlepptender in Reparatur mit den eingeklebten Muttern. Ganz vorne zwei herausgetrennte Kunststoffteile. Eigenes Bild.

Nach dem sich kein Kies mehr im Schlepptendergehäuse mehr befand, wurden drei Muttern M 10 mit Araldit so hineingeklebt, dass der Schwerpunkt des Schlepptenders sich dauerhaft in der Mitte befand. Drei Muttern M 10 sind etwa 30 Gramm Zusatzgewicht. Ich habe bei einer Probefahrt feststellen dürfen, dass diese genug sein müsste. Selbst auf den alten Märklin Metall Geleisen für die Spur 0.

Generell habe ich gute Erfahrungen gemacht mit dem Beschweren von allzu leichten Wagen in der Spur H0 im nicht sichtbaren Bereich mit durch Araldit festgeklebten M 10 Muttern. Meist verbessert schon eine M 10 Mutter das Fahrverhalten zu leichter Wagen entscheidend, besser sind aber zwei M 10 Muttern. Dies wäre dann ein Zusatzgesicht von etwa 20 Gramm.


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Kleinbahn Schlepptender mit einer Kartonzwischenlage für die Kohlen. Eigenes Bild.

Auf die oberste M 10 Mutter wurde nun ein kleines Stück aus Graukarton, andere sagen diesem auch Buchbinderkarton eingeklebt. So, dass es einen sauberen Abschluss gab und dass mir beim Auffüllen des Kohlebunkers keine Kohlestücke hinunter in den Leerraum in den Tender fallen würden. Vor dem Auffüllen habe ich diese kleine Wanne mit Acrylfarbe aus dem Glastöpfchen, wie diese sich bei Migros und Coop auf der Bastelabteilung findet, farblich nachbehandelt.

Farblich nachbehandelt habe ich diese kleine Wanne, damit kein Graukarton oder auch keine Schnitt- und Feilstellen des nachbearbeiteten Kunststoffgehäuses mehr sichtbar sind und beim Auffüllen mit Kohle visuell störend durchschimmern.


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Zwei verschiedene Kleinbahn Schlepptender. Der hinten als Ersatzteil bei Kleinbahn in Österreich gekaufte und vorne, hinter der Lokomotive, der mit echter Kohle wiederhergestellter Schlepptender mit Kabine. Eigenes Bild.

Aufgefüllt mit echter Kohle, die ich so per Zufall bei einer Suchaktion in einer der Schachtel gefunden habe die mit: Modelleisenbahn Zubehör, für später aufgehoben oder so angeschrieben war, ist kaum ein Unterschied zwischen dem Schlepptender ohne Kabine und dem mit Kabine bezüglich der Kohle sehen. Wenn die Sache etwas genauer angeschaut wird, glänzt die Kohlenladung des Schlepptenders ohne Kabine, bei der die Kohle im Kunststoffspritzgussteil integriert ist etwas. Die selber aufgefüllte Kohle im wiederhergestellten Schlepptender ist etwas gröber, scheint mir aber vorbildlicher da sie etwas unregelmässiger ist.

Übrigens: Die Kohle wurde wie der Schotter fixiert. Mit einem Wasser und Leimgemisch, dem ein Tropfen normales Abwaschmittel beigemischt wurde.

Einen schönen Abend wünscht

Christoph
 
Zuletzt bearbeitet:

blacknight

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Gut durchdacht und sauber umgesetzt.

Gruss Christian
 
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