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Echtdampfmodell "Max" von Regner; mein Umbau

erwa20

Zugbegleiter
Hallo

2010 brachte die Firma Regner das Echtdampfmodell "Max" auf den Markt. Das Modell basiert auf den Micro-Dampfmaschinen des selben Herstellers. Das Modell besitzt ein Fahrgestell aus Metall (Messing) und ist baugleich mit dem Fahrgestell der Feldbahnwagen aus dem selben Hause. Die Räder stammen ebenfalls von diesen Feldbahnwagen. Die "Aufbauten" sind aus Holz gefertigt. Die Dampfmaschine besitzt nur einen einfachwirkenden, oszilierenden Zylinder, angetrieben wir ein Achse. Der kleine Kessel wird mittels Brennpaste befeuert, der Brenner ist ein einfaches Töpfchen das mit Brennpaste gefüllt unter den Kessel geschoben wird.

Ich kaufte mir letztes jahr ein solches Modell, es wurde als fertigmodell geliefert. In der Packung befindet sich fast alles was zum Betrieb nötig ist, nur das Wasser und etwas Schmieroel für die Lagerstellen werden noch zusätzlich benötigt.
Beim ersten Versuch das Modell in Betrieb zu nehmen erlebte ich eine Enttäuschung. Die Brennpaste wollte unter dem Kessel nicht so richtig brennen,war schnell aufgebraucht. Im Kessel entstand zu wenig Dampfdruck um das Modell fahren zu lassen. Auch ein zweiter Versuch brachte kein besseres Ergebnis. Ursache dafür war die mitgelieferte Brennpaste, diese war wohl nicht mehr gut. Mit anderer Brennpaste (von Migros) brachte ich dann das Modell problemlos zum laufen. Nach wenigen Minuten aufheizen läuft das Modell 8 bis 10 Minuten dann ist das Feuer aus. Im Kessel befindet sich dann noch ein kleiner Rest Wasser genau wie es sein soll. Das macht das Modell recht betriebssicher, man muss den Wasserstand im Kessel nicht ständig überwachen, es sind am Modell auch keinerlei Armaturen vorhanden die eine Überwachung erlauben.

Mein Modell lief nun wie es der Hersteller versprach, hatte allerdings einen Schönheitsfehler, das Feuer brannte auch aussen hoch, etwas ungünstig da ja die Aufbauten aus Holz bestehen. Der Handgriff am Brennertöpfchen fing dann auch Feuer. Ich baute deshalb ein neues Brennertöpfchen, dazu verwendete ich ein kurzes Rohrstück aus rostfreiem Stahl. Daran schweisste ich einen Boden aus dem selben Material und bearbeitete das Töpfchen so das es einen etwas erhöhten Rand erhielt damit die Flamme nicht mehr so einfach nach aussen brennen könnte.

Topfbrenner.jpg


Auf dem Bild zu sehen das alte Töpfchen (dunkel) und mein selbstgebautes. Gut zu erkennen ist der angekohlte Holzgriff am alten Töpfchen. Auch am neuen Töpfchen ist es nicht besser denn ich konnte auch damit nicht vermeiden dass das Feuer aussen hoch brannte.

Eine neue Idee musste her. Ich verabschiedete mich daher von der Brennpaste. Nach dem ich bei Hobbykollegen immer wieder Modelle mit Spiritusfeuerung gesehen habe versuchte ich mein Modell "Max" mit einer solchen auszurüsten. Es sollte ein Dochtbrenner werden, leider fand ich nirgends ein passendes, käufliches Exemplar. Wieder war Eigenbau gefragt. Als Ausgangsmaterial verwendete ich eine Rohrkappe, wieder aus rostfreiem Stahl. Auf der Drehbank erhielt diese Kappe ein Loch ins Zentrum gebohrt. Die Rohrkappe erhielt einen Boden aus Blech aufgeschweisst, eine Bohrung mit M4 Gewinde durch das dieses Behältnis später befüllt werden sollte. Aus Messing besteht der Dochthalter, dieser ist in die Bohrung im Behältnis eingepresst, als Docht verwendete ich einen Rest feuerfester Keramikschnur. Alle Teile fand ich in der Restenkiste, den Brenner stellte ich mit wenig Zeitaufwand während zwei Mittagpausen her.

Dochtbrenner.jpg


Dieser Brenner vermochte genügend Leistung zu entwickeln um "Max" zu betreiben. Jedoch neigte dieser Brenner unter dem Kessel stark zur Russbildung. Wieder nicht das was ich wollte, immerhin konnte ich den Spiritus-Brenner weiter verwenden, er befeuert jetzt einer meiner Stirling-Motoren.

Wieder musste ich nach einer neuen Lösung suchen. Meine anderen Echtdampfmodelle werden mit Gas befeuert, es sollte doch möglich sein auch dieses Modell so zu beheizen....

Davon in folgenden Beiträgen mehr wenn Interesse daran besteht.
 

erwa20

Zugbegleiter
AW: Echtdampfmodell "Max" von Regner; mein Umbau

Es geht weiter mit meinem Umbaubericht. Die Spiritusfeuerung war nicht das was ich wollte, eine Gasfeuerung soll eingebaut werden. Ich wollte das Fahrgestell und die Holzaufbauten möglichst wenig verändern, weil ich nicht alles von Grund auf neu machen wollte sollten wenn möglich Kaufteile verwendet werden. Ich beschaffte mir beim Fachhändler einen Gastankmit Gashahn, einen kurzen Rohrbrenner sowie einige Kleinteile (Kupferrohr, Verschraubungen) für den Umbau. Weil ich bedenken hatte das die Holzteile unter dem Kessel in Brand geraten könnten sollte der Gasbrenner in einem Topf eingebaut werden der die Hitze und Flammen nach unten abschirmen sollte. Wieder schweisste ich diesen Topf mit Rohr und Blech aus rostfreiem Stahl, bohrte die notwendigen Öffnungen für den Brenner.

gasbrenner01.jpg


Zwischen dem Topf mit dem Brenner und dem Holzboden baute ich eine Isolierung ein, diese besteht aus einer Hartpapier-Leiterplatte wie sie im Elektronik-Handel (Distrelec, Pusterla, Conrad etc.) erhältlich ist, die Kupferschicht zeigt nach unten.

gasbrenner02.jpg


Auf dem nächsten Bild zu sehen: Eingebauter Brenner mit Kessel, eingebautem Gastank. Zu sehen ist auch das Nachspeiseventil (das senkrecht eingebauten Messingrohr), dieses erhielt "Max" zusammen mit einem Wasserstandsrohr.

Gastank.jpg


Schon beim ersten Versuch zeigte es sich das dieses nicht die richtige Lösung ist, ich zündete wie von meinen anderen Modellen gewohnt das Gas am Kamin, konnte jedoch nie so weit zurück regeln das die Flamme zum Brenner schlug. Ich baute den Kessel aus um die Feuerung ohne diesen zu testen, dabei bemerkte ich das immer zuviel Gas in den Brenner strömt und ausserdem die Flamme,wenn überhaupt, nur ganz am gequetschten Ende brennt. Der Gasstrom musste deshalb stark reduziert werden, die Flamme sollte möglichst nur in der Mitte des Brenners brennen. Als erstes versah ich das Winkelstück in welche die Gasdüse eingeschraubt ist mit einem M3 Innengewinde und zwar auf jener Seite an der die Gasleitung befestigt wird. Eine Madenschraube im M3 Gewinde drosselte nun durch die Undichtheit des Gewindes den Gasstrom. Je nach länge dieser Madenschraube lässt sich der Gasstrom mehr oder weniger drosseln. Am Brenner lötete (einzige Hartlötstelle) ich die vordersten Löcher zu. Aus Messingdrahtgitter fertigte ich eine dreilagige Rolle welche ich in den Brenner schob im das Gas möglichst gut zu verteilen. Nun kann ich die Flamme gut regeln. Der Brennertopf erhielt einen Ausschnitt zu Zünden der Flamme.

gasbrenner03.jpg


Nun musste ich den Brenner nicht mehr am Kamin zünden sondern konnte dies gezielt unter dem Kessel tun. Leider brannte die Flamme nun wieder aussen am Kessel hoch. Nach dem Rat eines Hobbykollegen baute ich den Topf für den Brenner aus und ersetzte diesen durch einen einfachen Haltewinkel. Den Gastank schirmte ich mit einem Strahlungsschutz aus Messingblech ab da ich befürchtete das dieser zu heiss werden könnte.

Halterung01.jpg


So umgebaut funktioniert die Feuerung nun einwandfrei, lässt sich gut regeln. Erste Probefahrten machte ich auf meinem Rollenprüfstand und auf einer Clubanlage, Dank Nachspeiseventil läuft nun mein "Max" bis zu 45 bis 50 Minuten. Es macht wirklich Spass diese einfache Modell fahren zu lassen.
Allerdings wollte das Modell nun keine Anhängelast mehr befördern, die Ursache dafür war ein Überlegungsfehler von mir. Das musste ich in einem nächsten Schritt verbessern, davon demnächst mehr.....
 

erwa20

Zugbegleiter
AW: Echtdampfmodell "Max" von Regner; mein Umbau

Sauberer Umbau:thumbsup:
Den Brenner find ich echt super!
Danke. Ich werde demnächst noch mehr über den Umbau meines "Max" berichten z.B. wie ich versucht habe die Zugkraft zu erhöhen und wie ich dem "Max" die Oe-l und Wasserspuckerei abgewöhnt habe.
 
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