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Modellbau - neue Technologien

H

hannah

Guten Morgen in die Runde,

während meiner Evaluation der Beiträge im Forum stiess ich auf die Themata 3-D-Druck und Lasercut.

Hochwertige Geräte vorausgesetzt, liefern beide Verfahren beste Ergebnisse, bei beliebig wiederholbarer Fertigung in konstanter Qualität. Mit Laser kann fast jedes Material bearbeitet werden und für den Druck stehen vielfältige Filamente zur Verfügung. Für beide Verfahren gibt es Dienstleister. Voraussetzung sind jedoch Dateien zur Steuerung der Maschinen, e.g. Format sts. Diese werden aus 2-D bzw. 3-D Modellen gewonnen, die mit CAD-Software erstellt wurden. (CAD = computer aided design). Genau hier liegt die Crux!

CAD-Software ist teuer und auch bei OpenSource-Projekten bei voller Funktionionalität kostenpflichtig. Sie stellt hohe Ansprüche an die Hardware: Prozessorleistung, Arbeitsspeicher und Graphikkarte. Geeignete Rechner werden als WORKSTATIONS bezeichnet. Es werden zwei Displays/Monitore benötigt, mindestens einer mit hoher Auflösung und Bildschirmdiagonale.

Abgesehen der Kosten für Hard- und Software besteht Hemmnis hauptsächlich in der Bedienung der Software. Ohne Kenntnisse in Konstruktion und gründliche Produktschulung bleibt die erfolgreiche Handhabung der Programme aus. Beides vorausgesetzt ist der Weg über das Modell hin zur verarbeitbaren Datei trotzdem ein langer und entsprechend kostspieliger, im privaten Bereich mühsamer.

Woher weiss "Klugscheisserle" Hannah das Alles:
Mein Nachbar ist von Beruf CAD-Konstrukteur, privat Schiffsmodellbauer und im Besitz eines selbstgebauten 3-D-Druckers gehobener Qualität.

Mit dieser Anmerkung zu den Themen und Freude am Modellbau grüße ich freundlich aus Tornesch

Hannah
 

teddych

Teammitglied
Innendienst
Hallo Hannah

Ich habe mich auch mit 3D Druck für die Modellbahn auseinandergesetzt. Dabei habe ich fast ausschliesslich OpenSCAD eingesetzt. Und ja, ich bin Softwareentwickler, da passt das wunderbar.

Gedruckt habe ich nie selber, sondern immer bei Dienstleistern bezogen. Die Qualität stimmte.

Es ist schon richtig, dass für CAD nicht irgend eine Hardware verwendet werden kann. Insbesondere, wenn man damit professionell und rationell arbeiten will. Wohl sind aber die Hardwarevoraussetzungen für CAD nicht in demselben Mass gestiegen wie die Leistungsfähigkeit der verfügbaren Hardware. Meine erste CAD-Schulung hatte ich vor 20 Jahren auf Geräten, welche damals fünfstellige CHF Beträge kosteten. Heute ist man mit gehobenen Anwender-PCs und ausgewählter Grafikkarte mit dabei. Und zwei (oder mehr) Bildschirme sind heute Standard (ich habe im Geschäft einen Arbeitsplatz mit drei Bildschirmen). Früher waren die Dinger ja auch mehr Heizung als Informationsanzeige, der reduzierte Stromverbrauch lässt den Betrieb entsprechend heute kostengünstiger bewerkstelligen.

Was meiner Meinung aber durchs Band weg vernachlässigt und vergessen geht ist der Faktor Arbeitszeit. Dein Nachbar verdient sich damit seine Brötchen, investiert entsprechend rund acht Stunden am Tag in das Thema. Als Hobby-Konstrukteur habe ich (und viele andere) jedoch schlicht die nötige Zeit nicht, um entsprechende Daten-Qualität zu liefern. Und oft scheitert es im Hobby-Bereich nicht am eigentlichen 3D-Druck, sondern an der gelieferten Daten-Qualität. Für mich ist deshalb der 3D-Druck etwas in den Hintergrund geraten. Ich habe schlicht die Zeit nicht um meiner selbst geforderten Qualität entsprechende Grundlagen für den 3D-Druck zu liefern. Und einfach aus dem Internet herunterladen kann ja auch nicht das Ziel sein.

Gruss
Teddy
_________________
Modellbahnsteuerung RailControl
 
H

hannah

Was meiner Meinung aber durchs Band weg vernachlässigt und vergessen geht ist der Faktor Arbeitszeit

Hallo Teddy,

dazu möchte ich ein Beispiel beitragen.

Messingblech 0,3 mm sägen ist ein mühsames Geschäft und bei Fensterausschnitten in Wagenseitenteilen im Ergebnis oft unbefriedigend, was die Nacharbeit auf's Zehntel mit der Schlüsselfeile erfordert.

Was lag also näher, als meinen Nachbarn um die Erstellung einer STS-Datei zur Steuerung einer CNC-Fräse zu bitten. "Kein Problem" war seine Antwort, eine exakte Zeichnung vorausgesetzt.

Die Fertigung der Zeichnung beanspruchte dann fast einen ganzen Tag. Dann wurde ich aufgeklärt, dass das Werkstück, e.g. Messingblech, entsprechende Größe zum "Einspannen" auf dem Maschinentisch haben muss.
Einrichtung und Benutzung der Fräse hätten mit 100,00 € (Freundschaftspreis) zu Buche geschlagen.

Kurz und gut: Sägen und Feilen war die bezahlbare Lösung der Wahl, auch den Blechverbrauch betreffend.

Während der mühsamen, spangebenden Bearbeitung viel mir dann ein, dass Handwerk goldenen Boden hat:

Mein EX-Schwiegervater, seines Zeichens Uhrmacher, löste alle Aufgaben bei historischen Uhrwerken manuell, mit Uhrmachersäge, Feilen und Mini-Drehbank. Auch Goldschmiede haben keine CNC-Maschinen in ihrer Werkstatt.

Ich bin mit ganzem Herzen Modellbauerin und Was ich nicht kann, eigne ich mir einfach an. Der Zeit- und Materialaufwand im Falle ersten Mißerfolges ist um ein Vielfaches geringer als bei der Vorbereitung und Durchführung von Maschinenfertigung.

Mit Freude am manuellen Modellbau freundliche Grüße aus Tornesch

Hannah
 

maenni1

Stellwerker
Ja, liebe Hannah, mit 0,3 mm Messingblech gebe ich dir recht, geht kaum zum bearbeiten, viel zu dünn, höchstens mit der Schere...
Für meine Messingmodelle verwendete ich immer 1 mm Messingblech. Den Zuschnitt auf das richtige Format auf der Tafelschere, Fenster, Türen. Ausschnitte immer mit der Laubsäge 0 oder 1, für Metall. Geht problemlos und exakt, kaum Nachfeilen notwendig. Auch ist 1mm Messingblech viel stabiler als 0.3 mm, was sich beim Löten auswirkt.
Also: probiere das mal aus.

Grüsse vom Zürichsee
Vincenz

Foto0540.jpg

P1050510.JPG
 
H

hannah

Also: probiere das mal aus.

werde ich lieber Vicenz,

beim Bau der DB Baureihe 60 sehe ich für den Rahmen MS 2 mm vor, für den Aufbau und die Bodenplatte
MS 1 mm. Das Führerstandsdach will ich abnehmbar aus Kunststoff fertigen, damit der Panthograph gegen Gehäusemasse auf jeden Fall isoliert ist. Noch keinen Plan habe ich, was die Darstellungen der Rundungen am Aufbau angeht.

Beim Durchgangs- und Gepäckwagen kam nur MS 0,3 mm in Frage, der Sandwichbauweise mit Eichenfurnier wegen. Die Wagenkastenstärke ist damit gerade noch einigermaßen maßstäblich und das Wagengewicht gemäß NEM. (314 Gramm auf 309 mm LüP) Die 60-er sollte und darf natürlich gerne ordentlich Gewicht auf die Schiene bringen. :D

Um die Tafelschere beneide ich Dich; mir stehen nur Laubsäge, Geduld und Spucke zur Verfügung. Beim Anblick deiner Messingteile hüpft mein Herz vor Freude.

Aus Freude am Modellbau besinnliche Feiertagsgrüße Grüße aus Tornesch

Hannah
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

maenni1

Stellwerker
Liebe Hannah, das erklärt natürlich alles, da hast du sicher recht.
Für das Dach verwendete ich auch dünneres Material, MS 0,6mm, damit es einigermaßen auf die Rundmaschine passte.
Für dein Dach empfehle ich dir ebenfalls Messing, da kannst du alle Aufbauten anlöten. Auch das Runden ist einfach. Die Isolation ist kein Problem, die Pantos sind ja via Isolatörchen aufgesteckt.
Die Tafelschere ist nicht Eigentum, gehört einem Großbetrieb in der Nähe.
Dazu noch ein Bildli als Idee:

P1050444.JPG

Wie bei der Deh 4/4 II ersichtlich, ist das Dach gerundet und seitlich abgebogen, aus MS 0,6 mm. Die Front am Dach ist aus MS 0,2mm und eingelötet (von hinten) Da war auch die leichte Abkröpfung einfach. Mit MS hast du eine glatte Oberfläche und kannst erst noch schleifen.
Grüessli
Vincenz
 

maenni1

Stellwerker
Hallo René
Ja, so ist es, habe meine Frau ausquartiert und nun ist nur noch die Tafelschere in der Stube...:angry:
Vincenz
 
H

hannah

Guten Tag in die besinnliche Runde,

auf der Suche nach einer kostengünstigen Darstellung von elektrisch leitfähigen Treibrädern ersann ich den Weg, die Radreifen aus Edelstahl drehen zu lassen und gedruckte Radsterne aus leitfähigem Material in diese Einzupressen.

Fehlanzeige:

Die Widerstandswerte von Metallfilament sind zu hoch:

Auswahl_041.jpg

Trotzdem sind Holz-, oder Metallfilamente aus optischen Gründen sehr interessant für den geneigten Modellbauer.

Aus Freude am Modellbau festlche Grüße aus Tornesch

Hannah

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