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SBB Tm 2/2 414

On3

Zugbegleiter
Hallo zusammen

Nach dem ich hier seit einiger Zeit mitlese, scheint es mir an der Zeit, auch mal einen kleinen, bescheidenen Beitrag zu veröffentlichen. Es ist mir völlig klar, dass die nachfolgend beschriebenen Veränderungen einer Zerstörung des eigentlich gelungen Industriemodells gleichkommt. Dieser Umstand beunruhigt mich in keiner Weise, da ich für mich einige Grundsätze meines modellbahnerischen Tuns definiert haben. Sie lauten wie folgt:

  1. Für konstruktive Kritik bin ich immer offen
  2. Es sind meine Modelle, müssen in erster Linie mir gefallen und sind keine Wertanlage
  3. Nietenzählen kommt erst nach dem Gesamteindruck (wer die fehlende Niete findet darf sie behalten)
Zum Vorbild
Von der SBB wurden zwischen 1928 und 1931 17 Stück des Breuer Traktors Typ IV beschafft. Dieses Fahrzeug erhielt die Bezeichnung Tm 2/2 (Nummer 401-417) und war mit 65 PS und einem geschlossenen Führerhaus ein Erfolg. Die Ausrüstung war offensichtlich nicht bei allen bestellten Fahrzeugen identisch und die SBB hat auch selbst diverse Umrüstungen während den Betriebsjahren vorgenommen. Es gab z.B. einige ohne Beleuchtung. Der letzte Breuer Traktor tat bis 1968 in Brig seinen Dienst. Eines dieser Fahrzeuge steht im Schweizer Verkehrshaus in Luzern. Diese Angaben sind ohne Gewähr. Zudem ist es mir bis Dato nicht gelungen eine Farbfoto oder Dia des Traktors um 1960 aufzutreiben (eventuell kann jemand helfen?).

Modell von Rivarossi
Konkret geht es um kleine Verbesserungen eines industriell gefertigten Modells des Breuer Traktors Typ IV der SBB im Massstab 1/87, Tm 414, Hersteller Rivarossi, Bestellnummer HR2204 (werkseitig ausverkauft). Ungesichert ist die Information eines Händlers, dass zwei Betriebsnummern produziert wurden.

Umbauarbeiten
Ziel war es, dieses Industriemodell soweit zu modifizieren, dass ein Modell mit guten, relativ leisen, vorbildlichen Fahreigenschaften (25 km/h) und einem dem Vorbild gleichenden Gesamteindruck entsteht.

Folgende Änderungen wurden vorgenommen
Ersatz Radsatz RP25 inkl. Achswellen, Entfernung Lampen, Entfernung Führerhausabdeckung, Entfernung aller elektronischer Komponenten (fast gänzlicher Führerhausdurchblick), Neuanfertigung Dach aus Messingblech (0,1mm), Ersatz Griffstangen, Ersatz Kunststofffenster, Ersatz Originalmotor durch Maxonmotor und Schwungmasse, Ersatz Kunststoffzahnräder der Antriebsachsen (Schwachstelle), Neulackierung (das Grau an der Gehäuseunterseite ist wohl nicht ganz vorbildlich) und Verwitterung des Gehäuses, Neugestaltung der Kupplungsmechanik (Kupplung mittels Hackenkupplung soll möglich sein), Entfernung Hydraulikkomponente Fahrwerk, Einbau Digitaldecoder CT DCX77z und Einbau eines Lokführers (Depotpersonal).

Erste Bilder

IMG_1348.JPG
Originalmodell

IMG_1346.JPG

Nach Fahrwerksumbau

IMG_1347.JPG

Nach Gehäuseumbau

IMG_1337.JPG
erste Stellprobe mit K3


Nun folgen noch weitere Verwitterungsschritte und Details. Sobald der Tm 2/2 im Depot zum Einsatz kommt, werde ich, falls gewünscht wieder berichten....

Bis dahin wünsche ich euch viel Spass an den Bilder (alle mit dem I-Phone aufgenommen)!

Gruss
Marc
 

nebenbahner

Lokführer
Hallo Marc

Erst mal herzlich Willkommen in diesem Forum und über den ersten Beitrag kann ich mal grad ein Wort nennen, nämlich

Spitzenklasse! :thumbsup::thumbsup:!!

Vielen Dank für Dein Umfangreichen Beschrieb des Umbaus. Erstklassige Arbeit stellt Du hier vor. Auch die Alterung sieht jetzt schon super aus. Manchmal staune ich wie gut dass man ein Modell auf Vordermann bringen kann, sei es in technischer Hinsicht wie auch die Verwitterung. Der K3 ist ebenso super verwittert.
Modellbau vom Feinsten!

Auf weitere Berichte und Fotos freue ich mich sehr und bin sehr gespannt.

Einen schönen Abend

Gruss
Patrick

PS: der Breuer würde für mein Bahnhof "Linthwil" wie geschnitten passen :):);)
 

On3

Zugbegleiter
Lieber Patrick

Herzlichen Dank! Nun, es ist erstaunlich was man alles über Fahrzeuge (Modell und Vorbild) während einem Umbau lernt. Für dein Linthwil wäre der Breuer ideal. Du könnest die offenen Wagen zur Feldbahn bringen und natürlich wieder zurück. Das Originalmodell kann mit einem Decoder ausgerüstet werden (Schnittstelle vorhanden). Leider taumeln die Originalachsen (zumindest meine). Die Laufeigenschaften sind nicht schlecht, vorausgesetzt der Decoder ist für einen Billigmotor optimiert. Wir können uns mal darüber unterhalten, eventuell gibt es da eine einfache Lösung für dich :thumbsup::D

Liebe Grüsse
 

nebenbahner

Lokführer
Hallo Marc

Ja, das wäre echt ein Ding für "Linthwil". Ein Stationsfahrzeug zum Rangieren! Ich glaub ich Unterhalte mit Dir gern mal darüber (?) :cool::cool::)

Gruss
Patrick
 

Bastler

Teammitglied
Super-Moderator
Hoi Marc

Danke für deinen informativen Beitrag! Es freut mich immer wieder gerade solche Berichte von überschaubaren (Um-)Bauprojekten zu lesen und dabei auch selber Anregungen zu kriegen. Mit solchen durchaus aufwändigen Verbesserungen schafft man sich ein ganz individuelles Modell, welches sich vom Einheitsbrei des Gekauften wohltuend abhebt und der Anlage/dem Fahrzeugpark ein unverkennbar eigenes Gepräge gibt.

Auch wenn der Totalselbstbau einer imposanten Lok - wenn möglich noch in einer Grossspur - die Krönung darstellen dürfte, ist es ja doch für die meisten Isebähnler aus zeitlichen und technischen Gründen unmöglich, je so ein Modell bis zur letzten Schraube ganz selber herzustellen.

Gruss Barni
 

On3

Zugbegleiter
Säli Barni

Ich danke dir für dein Feedback! Die von dir ausgeführten Überlegungen teile ich voll und ganz. Aufgrund meiner technischen Möglichkeiten und Fähigkeiten wäre ich durchaus in der Lage ein Grossprojekt zu realisieren. Nur die Zeit fehlt um ein solches Vorhaben innerhalb eines vernünftigen Zeitraums zu realisieren. Ich habe bereits im Massstab 1/48 eine Climax und diverse andere Fahrzeuge fast komplett selbst gebaut. Vorbild war eine Wald- und Kohlebahn in West Virginia. Mein Herz schlägt immer noch für diesen Massstab und das Vorbild. Zurzeit beschränke ich mich auf Fahrzeuge der SBB um 1960, nur Dieselfahrzeuge und einem Depotdiorama (80cm x 30 cm). Damit ist mein Bedarf an Projekten gedeckt und ich kann mich mit Umbauten und Verwitterung von industriell gefertigten Modellen (auch Kleinserien) auseinander setzen. Mein Dilemma ist leider, dass ich meist mit einer kleine Anpassung anfange und am Schluss doch ein veritables Projekt auf dem Tisch habe. Der K3 ist das beste Beispiele dafür. Zuerst war nur ein Verwitterung geplant und am Schluss mussten noch neue Radsätze, Originalkuppelung und Schläuche, Rangierbügel am Rahmen, neue Griffstangen, Bremsauslösehebel usw. angebaut werden. Schlussendlich waren, inkl. recherchieren 3 Monate vergangen.
:kopfplatsch:

Gruss
Marc
 

Bastler

Teammitglied
Super-Moderator
Hoi Marc

Ist mir beim Postwagen so gegangen. Wollte ursprünglich nur den LIMA-Spur-0-Wagen (mein Herz schlägt eben auch für eine bisschen grösser als H0) mit einer Plattform versehen und dann ging es länger..(aber mit hat's trotzdem gefallen, ist im Thread aktive Spur Nuller)

Gruss Barni
 

On3

Zugbegleiter
Hallo zusammen


Wie bereits berichtet, habe ich zwei Breuer Traktoren in Bearbeitung. Der erste Traktor wurde nun fertig. Gehäuse wie oben beschrieben (ohne Getriebeumbau) bearbeitet und auf "Schweiz"getrimmt. Wichtig ist die penible Anpassung und Kontrolle der Stromaufnahmen. Zudem ist die Einstellung des Decoders nicht ganz einfach. Bei diesem Fahrzeug ist zudem ein perfektes Gleis (inkl .Reinigung) extrem wichtig. Nun wird der Traktor eine kleine Reise antreten……

IMG_1607 ( 1).jpg

Liebe Grüsse

Marc
 

plusplus

Teammitglied
Super-Moderator
Hallo Marc

Deine Breuer sind "einfach schön", der K3 natürlich ebenso...!

Zitat eines Kollegen zum Breuer: "Kennst du ein Triebfahrzeug mit LüP < Radstand?" :D

Irgendwie hätte mich dieses Fahrzeug auch gereizt, doch ich traute den Laufeigenschaften nicht. Es sei hier aber anzumerken, dass dies nicht die Regel sein muss. Mein Te 138 von Brawa z.B. (N.B. auch zweiachsig) läuft annähernd tadellos, auch über Weichen.

Der Breuer wäre natürlich ein vorbildliches Tfz. zum Bedienen meiner Fabrikanschlüsse. Da ich aber den Mut nicht hatte, wird diese Aufgabe jetzt von einer meiner zwei Liliput E 3/3 wahrgenommen - beide ebenfalls mit umgebautem Antrieb ('sb' bzw. 'Kurt Lüscher').

Liebe Grüsse
René
 

nebenbahner

Lokführer
Hallo Marc
Ein sehr schönes Fahrzeug hast du da und Gratuliere für die tolle Arbeit. Ich wünschte mir ich hätte auch ein solches Händchen um Fahrzeuge sei es technisch wie auch optisch auf die Beine zu bringen :cool:.
Tolle Arbeit! :thumbsup:

Das mit der Stromabnahme: ja, nicht nur solche kleine Dinger brauchen saubere Gleise - ich sehe es bei mir mit "normalen" Fahrzeugen. Da müssen die Gleise ebenfalls absolut sauber sein, auch die Modulübergänge müssen sauber ausgerichtet sein - sonst trübt die Freude am Fahrspass sehr.
Meine Bm 4/4 II hat oft Probleme damit und diese Lok ist jetzt bei einem Fachhändler und bekommt definitiv einen "Power-Teil" rein um der Kontakt ganz sicher zu stellen.

Gruss
Patrick
 
Zuletzt bearbeitet:

On3

Zugbegleiter
Hallo René

Schön, dass es dir gefällt. Der Tm ist jetzt zu Testfahrten in den schönen Kanton Schwyz unterwegs. Du hat natürlich recht, die Laufkultur ist eher konstruktionsbedingt suboptimal. Hie zeigen sich die Vorteile der Digitalsystem. Obwohl ich zugeben muss, dass Digital auch einen entscheiden Nachteil hat. Wenn die Lastregelung eingeschaltet ist ersteht bei machen Modellen (Motor und Getriebekombination) ein unangenehmes surren. Dies ist auch grossen Analgen kein Problem. Auf meinem Diorama zeigt sich der Effekt aber deutlich. Der Tm kann durch den Decoder optimiert werden. Leider lässt sich keine Strompufferung in der Originalausrüstung realisieren. Bei meinem Tm, da ich alles rausgeräumt habe, werde ich dies aber versuchen zu realisieren. Zudem ist beim Kauf Vorsicht geboten. Viele Modelle haben gespalten Zahnräder und Ersatzteile werden nicht geliefert. Auch unschön ist die vorbildwidrige Bemalung (schwarze Rand unten am Gehäuse).

Der Umbau auf neue Antriebe ist leider auch heute immer noch bei vielen Modellen der einzig gangbare Weg. Eine löbliche Ausnahme ist aus meiner Sicht die Bm 6/6 von LS.

Liebe Grüsse und schöne Ostern
Marc
 
Zuletzt bearbeitet:

On3

Zugbegleiter
Lieber Patrick

Vielen Dank für dein Lob!

Das Powerpack ist sicher eine gute Lösung. Meine Bm hat auch ein Powerpack. Leider ist die Wirkung eher bescheiden (unter 1 Sekunde). Der Grund liegt in der Beleuchtung und dem Getriebe.

Liebe Grüsse und auch dir, schöne Ostern!

Marc

PS: Du wirst am Dienstag Post bekommen :)
 
Zuletzt bearbeitet:

nebenbahner

Lokführer
Hallo Marc

Testfahrten im Kt. Schwyz? Ich ahne gewaltig was :). Freue mich total!!
:thumbsup:

Gruss
Patrick
 

teddych

Teammitglied
Innendienst
Hoi Marc

Leider ist die Wirkung eher bescheiden (unter 1 Sekunde).
Auf den ersten Blick wäre eine längere Überbrückung schön. Auf den zweiten Blick ergeben sich aber andere Probleme: Eine Lok fährt, erhällt keinen Strom und fährt mit dem Powerpack. Genau zu diesem Zeitpunkt sendet die Zentrale den Anhaltebefehl, der ja nie ankommt. Was macht dann die Lok? Sie fährt einfach weiter, gespiesen aus dem Powerpack.
Je nach Anzahl Loks auf der Anlage kann es bis zu drei Sekunden dauern bis der Anhaltebefehl von der Zentrale wiederholt wird. In dieser Zeit legt eine Lok u.U. einen langen Weg zurück, ein Meter liegt drin.
Das dürfte ein Grund sein, wieso z.B. ESU die Zeit auf 0.8s limitiert, welche eine Lok aus dem PowerPack gespiesen wird. Bei ESU kann die Zeit in CV 113 eingestellt werden.

Gruss
Teddy
_________________
VoIP
 

On3

Zugbegleiter
Lieber Teddy

Du hast natürlich vollkommen recht. ESU bietet die Funktion an. Der Wert ist aber nur theoretisch. Wichtig ist, dass die eingestellten Werte nur bei genügender Pufferung erreicht werden. Heisst für die Fulgurex Bm 4/4 II oder Am 4/4 II, dass der maximale Wert in keinem Fall erreicht wird. Der Getriebewiderstand und die Glühbirnen der Beleuchtung verbrauchen einfach zu viel Strom. Für mich sind die Fahreigenschaften ein zentrales Thema. Ich fahre auf einem Microlayout (30cmX80cm), da ich keine Platz haben.

Wir (meine Frau und unserer Tochter) wohnen in einer 3 1/2 Zimmer Wohnung. Meine Werkstatt ist gerade mal 3,5 m2 gross und mit allem ausgerüstet (drehen, fräsen, spritzen usw.). Natürlich kann ich nur kleine Arbeiten ausführen.

Folglich sind die Fahreigenschaften weit wichtiger als dies bei einer normalen Modellbahn gefordert ist. Die Maschinen müssen praktisch im Schritttempo, ruckelfrei, geräuschlos und zuverlässig fahren. Dieses Ziel zu reichen ist teilweise enorm aufwändig.

Liebe Grüsse
Marc
 

On3

Zugbegleiter
Lieber Teddy

Falls ich dich in irgendeiner Form beleidigt habe entschuldige ich mich. Der Begriff “normale Modellbahn“ bezieht sich auf den Sachverhalt und nicht auf Personen. Aus meiner Sicht ist jeder Mensch speziell und einzigartig.

Alle Modellbahner/innen welche mehr Platz zur Verfügung haben beneide ich natürlich ein wenig. Ein Bahnhof mit etwas Fahrstrecke wäre auch mein Traum. Folglich habe ich meine Tätigkeiten auf das Mögliche beschränkt oder anders ausgedrückt, aus der Not eine Tugend zurechtgelegt.

Liebe Grüsse

Marc
 

Bastler

Teammitglied
Super-Moderator
Hoi Marc

Hab das was aufgeschnappt.. MicroLayout! Ich weiss, dass du dich nicht drängen lassen willst, würde mich aber schon noch interessieren...

Gruss Barni
 

On3

Zugbegleiter
Säli Barni

Micro Layouts sind für michgrundsätzlich eine spannende Sache! Ich werde nächstens mal einige Bilder einstellen. Im YouTube findest du zwei kleine Filme (sehr schlechte Qualität, bin kein Filmemacher / sind mit dem iPhone aufgenommen). Stichwort Depot Aebimatt, viel Spass .........

Eventuell finden sich noch andere Modellbahner/innen die sich für das Nischenthema interessieren. Somit könnte man einen separaten Thread eröffnen. Meist ist es so, dass diese Layouts eher über lange Zeit entstehen (fertigwerden ist ja nicht das Ziel). Durch die geringen Dimensionen lässt sich eine hohe Detaillierung realisieren und dies auf kleinem Raum. Was zumindest bei mir zu durchaus zu (sehr) langen Bauzeiten führt. :D

Also meldet euch .......

Liebe Grüsse

Marc
 
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