Signale auf der Modellbahnanlage

[hannah]

Guten Morgen in die Runde,

nachdem Jomi und meine Wenigkeit Einiges an Hintergrundwissen bereitstellten, stellt sich die Frage der Umsetzung auf einer Modellbahnanlage, mit der Betonung auf Modell. (verkleinertes Abbild der Realität)

Meine Meinung hierzu:

Sinnvoll sind nur Ausfahr- und Rangiersignale in Bahnhofsbereichen. Einfahr- und Blocksignale, nebst ihren Vorsignalen, liegen entfernungsmäßig schon weit ausserhalb durchschnittlicher Anlagenabmessungen.

In Baugröße H0 und bei Verwendung von Weichen mit hinnehmbarem Abzweigwinkel, beansprucht ein kleiner, zwei-, dreigleisiger Durchgangsbahnhof für Zuglängen bis max. 2 m doch vier- bis viereinhalb Meter Platz. Einfahrtsignale müssten mindestens 1,5 Meter vor der ersten Weiche aufgestellt werden, ohne Durchrutschstrecken berücksichtigt zu haben. Macht in der Summe ca. 7 bis 8 Meter Anlagenbreite, wobei die Vorsignale bereits in das virtuelle OFF verbannt sind.

Spur-Nullern bleibt bei gleichen Platzverhältnissen bestenfalls die Dartstellung eines Haltepunktes, der dann keinerlei Signale bedarf. (Betrieb auf Sicht mittels Streckentelefon, Tafeln, Fahnen, sowie Hand- und akustischen Signalen)

Lediglich der Spiel- und/oder Technikbahner kann in Signaltechnik schwelgen.

Nichts-für-Ungut-Grüße aus Tornesch

Hannah

 

[maenni1]

Hallo Hannah,
Dein Vorschlag ist sicher zutreffend, hatte dies so in meiner Anlage eingeplant und realisiert, Eigenbau natürlich. Hier ein Bild dazu, Spur 0, versteht sich
Grüsse vom Zürisee
Vincenz

 

[hannah]

Hallo Vincenz,

danke für dieses eindrucksvolle Beispiel, das nicht nur modellbauerisch, sondern auch photographisch überzeugt.

Nach "Haltestelle in Spur Null" sieht das aber nicht aus. Gibt es dafür auch einen Gleisplan, ein big picture gar, mit Abmessungen?

Nicht, dass Derartiges im Bereich meiner Möglichkeiten läge, aber so zum Träumen und Staunen in meiner kleinen Modellbaukemenate?

Neugierig und aus Freude am Modellbau grüße ich freundlich aus Tornesch

Hannah

 

[teddych]

Einfahrtsignale müssten mindestens 1,5 Meter vor der ersten Weiche aufgestellt werden

Hallo Hannah

Wie kommst du auf die 1.5 Meter?

Gruss
Teddy
_________________
Modellbahnsteuerung RailControl

 

[Bastler]

Hallo Hannah

Kuck dir einfach Maenni1s posts an, da gibt's ne Menge zum Traeumen.

Gruss Barni

 

[hannah]

Wie kommst du auf die 1.5 Meter?

na - ganz einfach Teddy: 1,5 X 87 = 130,5 (Milchmädchenrechnung)

Bei Vollbremsung aus 80 km/h las ich, soll ein Personenzug einen Bremsweg von etwa 75 Metern haben, womit etwa das Doppelte bei normalem Bremsvorgang anzusetzen ist: 75 x 2 = 150.

Mit Vorschriften hab ich es nicht wirklich, aber der o.a. Wert ist sicherlich zu klein, mindestens jedoch hart an der Grenze. Demzufolge müsste ein Vorsignal in mindest doppelter Entfernung, 300 m, vor dem Hauptsignal stehen. Korrekt wäre wahrscheinlich ein halber Kilometer.

Vorsignal bis Hauptsignal 500 m, + Hauptsignal bis Bahnhofseinfahrt 150 m = 650 Meter, bzw. 7,5 Meter (H0)

Aber - sei's d'rum - das ist bestenfalls für Dich als N-Bahner mit großer Anlage ein Thema.
Bis zu einer Anlagenlänge von 10 Metern sind in H0 vorbildgerechte Signalabstände "out of range", in 0 erst gar kein Thema.

Was mich betrifft ist es kein Thema, weil ich mir die drei Hauptsignale und das Vorsignal (Flügelsignale)
für Mühlenhagen gar nicht leisten kann und will: Ca. 500,- Stutz! (ohne Ansteuerung)
Für das Geld könnte ich mir 5 Durchgangswagen aus Messing bauen, oder eine E-Lok der Baureihe 60, Digital mit Sound, was ich ja eigentlich vorhabe.

Aus Freude am Modellbau freundliche Grüße aus Tornesch

Hannah

 

[hannah]

Kuck dir einfach Maenni1s posts an, da gibt's ne Menge zum Traeumen.

Hoi Barni - was denkst Du mach ich wohl seit meiner Anmeldung hier?

Allerdings sehr zeitaufwendig, weil ich mich auch durch deine und ein paar weitere, interessante Posts durcharbeite.

Euch allen vielen, herzlichen Dank für eure Worte und Bilder und freundliche Grüße aus Tornesch

Hannah

 

[maenni1]

Hallo Barni, liebes Kompliment, danke. Zurzeit bin ich etwas im Verzug mit Neuigkeiten, viel anderes um die Ohren und die Station Reckingen im Bau, diesmal wetterfest mit Metalldach und Betonunterlage. Bei der Kälte alles im keller unten, auch die Betonmischerei. Werde dann mal posten....
Grüsse
Vincenz

 

[teddych]

Hallo Hannah

Also die Milchmädchenrechnung kann ich auch. Und auch umgekehrt 130/87. Aber das ist ja nicht das Thema.

Mir war nicht klar wie du auf die 130m gekommen bist. Ich bin jetzt nur im hier und jetzt zu Hause (also in der Schweiz und vor allem in Zürich im Jahr 2019) und kenne die Gegebenheiten in Deutschland wie auch die Gegebenheiten früher nicht.

Hier sind alle Einfahrsignale unmittelbar vor der ersten Weiche des Bahnhofs. Insbesondere im Zürcher S-Bahn-Netz fängt u.U. bereits nach 350m der nächste Streckenblock an, mit einsprechendem Hauptsignal und kombiniertem Vorsignal (beim Typ N ist das dann nur ein Signal). Ein Beispiel: Zwischen dem Bahnhof Zürich HB und Zürich Hardbrücke liegen gerade mal rund 800m Gleis (zwischen den Weichen der beiden Bahnhöfe). Diese 800m sind aber in zwei Streckenblöcke unterteilt.

Von dem her habe ich auch keine Bedenken, bei mir die Einfahrsignale unmittelbar vor den Bahnhof zu stellen.

Gruss
Teddy
_________________
Modellbahnsteuerung mit RailControl

 

[hannah]

Insbesondere im Zürcher S-Bahn-Netz

Hallo Teddy,

mein Fehler: Hätte darauf hinweisen müssen, dass sich meine Ergüsse auf Regelspur Epoche 3 und Folgende beziehen.

Nobody is perfect

Schönen Abend noch und freundliche Grüße

Hannah

 

[Bastler]

Hoi zaeme

@Teddy das machst du sicher richtig, den Signale sind ja auch optisch ein eyecatcher und geben eben der - an sich sinnfreien - Spielzeugbahn ein realistisches Aussehen; die umgerechnet auf 1:1 lächerlich kurzen Strecken auf Modellbahnen akzeptiert man ja auch. Es geht ja bei der Modellbahn darum, theaterhaft die Atmossphaere der richtigen Bahn einzufangen. Der sklavische 1:1 Nachbau wuerde naemlich gar fuer eine komplett simple Nebenbahn eine ganze Halle benoetigen.

@vinzenz: mein Kompliment ist nicht nur lieb gemeint, ich bin ehrlich beeindruckt von deinen Werken...und ich glaub nid, dass ich da der einzige bin. Mit meinen Projekten bin ich auch ein wenig im Verzug, vom OC-Triebwagen sind erst ein paar Praegeproben vorhanden...hab hier wohl zuviel gelafert statt geliefert.

Gruss Barni

 

[teddych]

Hallo Barni

Ich muss gestehen, dass ich noch kein einziges physisches Signal aufgestellt habe. Dafür aber rund 70 Blöcke, die eigentlich auf jeder Seite ein Signal bräuchten. Da ich aber im Moment noch im "Untergrund" baue, wäre das lediglich rausgeworfenes Geld. Aber die Zeit wird kommen, da komme ich an die "Erdoberfläche". Und da gibt es dann auch Signale.

Gruss
Teddy
_________________
Übernamen und Spitznamen von Schweizer Loks und Triebwagen

 

[Bastler]

Hoi Teddy

Und ich muss gestehen, dass ich - ausser bei meinen ganz fruehen Anlagen - immer nur unbeleuchtete Signalattrappen aufgestellt habe, zufolge der meist angewendeten sog. Z-schaltung brauchte ich nie Signale mit Funktion.

Gruss Barni


PS: bin gespannt wie es bei dir dann auf der Erdoberfläche aussehen wird

 

[hannah]

Guten Morgen in die Runde,

gestattet mir einen kleinen Zwischenruf.

In #1 gab ich nur meine Meinung kund und wies am Ende darauf hin, dass die angestellten
Überlegungen für Spiel- und Technikbahner bedeutungslos sind. Selbstverständlich sind
Signale echte Hingucker auf der Anlage und gehören zum Flair.

Auf meiner H0-Anlage kam ich mit drei Ausfahrtsignalen aus, zwei davon sind im Bild rechts
zu sehen:



Das dritte befand sich weiter links, ebenfalls an Gleis 2 (unten) und sicherte die Ausfahrt des
Güterzugabschnitts. Zusammen mit der Oberleitung machte das richtig was her. :

Ansonsten gab es Ra 10 (Halt f. Rangierfahrten) an den betroffenen Weichen, allerdings nicht
auf Mast, sondern als Bodensignal. Wer Adleraugen hat kann eines davon am Fuß des unteren
Ausfahrsignals erkennen. Zur Aufstellung des Einfahrtsignals samt Vorsignal kam es dann nicht
mehr, weil ich die Anlage abriss. Die Weichen verfügten alle über Laternen.

Das Einfahrsignal wäre im Abstand von 1,7 m (Kehre) zur Bahnhofseinfahrt plaziert worden und sein
Vorsignal wiederum in einem Abstand von 3 m. (Ausfahrt Schattenbahnhof)

An den Oberleitungsmasten waren Hektometertafeln angebracht, wobei ich mit 4 Stück für die
Streckenlänge auskam. (Ende Kopfbahnof bis Ausfahrt aus dem Schattenbahnhof gesamt ca. 11 m)

Übrigens waren Tragseile (Zwirn) und Fahrdrähte (Seidengarn) der Oberleitung richtig abgespannt.
Im Handel verfügbare Leitungsteile kamen aus maßstäblichen Gründen nicht in Frage. (Viel zu dick)

Hoffentlich konnte ich mit diesem Zwischenruf etwaige Mißverständnisse bezüglich meiner Einstellung zu diesem Thema ausräumen.

Mit Spaß am Modellbau freundliche Grüße aus Tornesch

Hannah

 

[hannah]

Das Einfahrsignal wäre im Abstand von 1,7 m (Kehre) zur Bahnhofseinfahrt plaziert worden

Guten Abend in die Runde,

ich muss obigen Fehler korrigieren: Richtig sind 1,16 Meter.

Der guten Ordnung halber freundliche Grüße aus Tornesch

Hannah

 

[plusplus]

Hier sind alle Einfahrsignale unmittelbar vor der ersten Weiche des Bahnhofs. Insbesondere im Zürcher S-Bahn-Netz fängt u.U. bereits nach 350m der nächste Streckenblock an

Lieber Teddy

Bei den von dir im Raume Zürich als Einfahrsignale interpretierten Signale handelt es sich ganz sicher um sog. Gleissignale; und beim nächsten Streckenblock" handelt es sich bestimmt um den nächsten Gleisabschnitt. Aber lass dir darob mal keine grauen Haare wachsen; die heutigen Bahnhofs-und Sicherungsanlagen sind nun einfach nicht mehr so einfach und überschaubar wie früher (z.B. in der Epoche III ). Und die heutzutage grossen komplexen Bahnanlagen könnte man (aus technischer Sicht!!!) mit denn alten Strukturen wohl kaum mehr betreiben.
Auch erfahrene Eisenbahner im operativen Betrieb tun sich oft schwer mit diesen Begrifflichkeiten - nicht zuletzt werden die Hauptsignale bei unterteilten Streckenabschnitten in den Fahrunterlagen für das Lokpersonal (Streckentabellen) im Interesse von einheitlichen Prozessen nach wie vor als Block bezeichnet. Meines Wissens existierten z.B. zwischen Zürich und Olten bereits vor der Jahrtausendwende keine Blöcke mehr (mit Blockapparaten), sondern nur noch Streckenabschnitte. Diese sind sicherungstechnisch ähnlich aufgebaut wie die (meist mit Zwergsignalen gesicherten) Gleisabschnitte in Bahnhöfen (Profis mögen mir die hier etwas sehr vereinfachte Beschreibung verzeihen).

Gruss, René

N.B. ... den Begriff Block werden wir wohl noch einige Zeit weiterverwenden, sowohl beim Vorbild wie auch im Modell, ist ja nicht weiter tragisch

 

[teddych]

Hallo René

Ich habe vor kurzen einen neuen Arbeitsvertrag unterzeichnet. Bei Siemens Mobility AG. Im Bereich Stellwerke. Konkret in der ETCS 2 Entwicklung. Am 1. bzw. 3. Februar 2020 fange ich dort an. Ich werde mich deshalb noch sehr intensiv mit der heutigen Signalisations-Technik auseinandersetzen müssen/dürfen. Ich werde damit das Hobby zum Beruf machen.

Gruss
Teddy
_________________
Nachtzug Malmö-Berlin

 

[hannah]

Guten Abend in die Runde,

hier noch ein Beispiel aus dem Jahr 2019 für nahezu signallosen Betrieb einer Bahnstrecke, sieht man von den Ampeln nach StVO (Straßenverkehrsordnung BRD) ab.

Uetersen - Tornesch, Betrieb durch Norddeutsche Eisenbahngesellschaft Niebüll GmbH,
früher Uetersener Eisenbahn :


(Aus OpenStreetMap - lizenzfrei)

An dieser Strecke wohne ich in Höhe Wittstocker Straße (Plan). Meine Eisenbahn in M 1:1
direkt vor der Haustür. Nun die lichtbildnerischen Eindrücke, eingefangen mit LEICA und/oder
SAMSUNG (smartphone):


Vom Bahnhof Tornesch gen Uetersen....


.... links ehemaliges Empfangsgebäude, im Hintergrund die Überführung über die DB-Gleise....


(Von Uwe Barghaan - Eigenes Werk, CC BY 3.0)

In Tornesch verläuft die Trasse mitten durch den verkehrsberuhigten Bahnhofsplatz, paralell zur
zweigleisigen DB-Trasse, auf der Rückseite des ehemaligen Empfangsgebäudes. Sowohl das
Stellen der Weichen, als auch die Bedienung der Ampelanlage erfolgen händisch durch den Rangierer.
An den zwei Bahnübergängen für Fußgänger dienen Läutwerke zur Sicherung. Ansonsten kündigt
die Lok mit einem Achtungspfiff ihr Kommen an. Das war's.

Nun noch Eindrücke vom Bahnhof Tornesch:







Zum Einen Rangierfahrtromantik pur, zum Anderen HighTech-Betrieb Epoche VI. Was will ich mehr.


Wie Ihr sehen konntet sollte man Epochentreue nicht überbewerten, erlaubt ist was gefällt und
auch real anzutreffen ist.

Aus Freude am Modellbau freundliche Grüße aus Tornesch

Hannah

 

[Bastler]

Hoi Hannah

Romantische Eisenbahn gad bei dir zu Hause. Bei uns (Winterthur, Rundstrasse 13) haben sie leider erst den ICE Zuerich-Stuttgart und nachher auch noch die Blockzuege Genua-Roterdam gestrichen, ez seh ich nur noch S-Bahn leider.

Gruss Barni

 

[hannah]

Guten Abend in die Runde,

vorher traf mich fast der Schlag, als ich Teddys Beitrag zur Steuerung von Schweizer Signalen las. Den Verknüpfungen zu Herstellern geeigneter Decoder folgend wurde mir schwarz vor Augen, der gediegenen Preise wegen. Wohlgemerkt - nur für Steuerung.

Leider geht für Epoche V - Fahrer kein Weg an diesen Teilen vorbei, wenn sie vorbildgerechten Betrieb darstellen wollen. Ob SBB oder DB macht da keinen Unterschied.

Jetzt bin ich nochmal so froh, mich der Epoche III verschrieben zu haben. Die Signalbilder der Formsignale sind übersichtlicher und die Kosten überschaubar.

Aus Freude am nostalgischen Modellbau freundliche Grüße aus Tornesch

Hannah