Herzlichen Dank an René (plusplus) und Rufi für Eure Bilder.
Ein paar interessante Informationen zum Thema meinerseits:
Im Ersten Weltkrieg wurden beidseitig der Kriegsfront in den Jahren 1914 bis 1918 vorwiegend aus taktischen Gründen thermische Lokomotiven in grosser Stückzahl eingesetzt. Bei uns bekannt sind aber diesbezüglich meist nur die damaligen Feldbahn-Dampflokomotiven. Beispielsweise die derzeit durch
MinitrainS für die Spur H0e hergestellte 0-4-0T Brigadelokomotive für eine Spurweite von 600 mm.
Während auf der Deutscher Seite vor allem thermische Lokomotiven mehr oder weniger einheitlicher Bauart mit langsam laufenden Einzylinder Motoren im Einsatz waren, die Beispielsweise die Motorenfabrik Oberursel oder
Montania herstellte, waren dies auf Französischen Seite thermische Lokomotiven unterschiedlicher Bauart, meist mit schnelllaufenden Mehrzylindermotoren die auch aus Grossbritannien und den Vereinigten Staaten angeliefert wurden.
Eine nicht so kleine Motorlokomotive von Montania, vormals Gerlach und König.
Bild von der Deutschen Fotothek. Datiert vor 1940.
1918 waren dann viele dieser thermischen Lokomotiven wie auch viele der damals eingesetzten Lastautos, meist auch mit schnelllaufenden Mehrzylindermotoren überzählig und konnten auch von Privat günstig erworben werden. Es müssen dies hunderte von Motorlokomotiven und mehrere tausend Lastwagen gewesen sein.
Dies führte in kurzer Zeit zu einer Motorisierung ungeahnten Ausmasses, die wir uns heute so nicht mehr bewusst sind.
Damals gab es noch nicht so Vorschriften wie heute. Mann war damals noch selber in der Lage situationsbedingt das Notwendige zu veranlassen. Mann kaufte sich so eine thermische Lokomotive günstig und lies diese dann irgendwo in eigener Verantwortung auf die Bedürfnisse des neuen Nutzers herrichten. Beispielsweise durch das ändern der Spurweite.
Die vielen damaligen Hersteller nutzten aber auch die Gunst der Stunde und buhlte um die Kundschaft und setzten neu erbaute, fortschrittlicher thermische Lokomotiven an Bauunternehmen und viele Werkbahnen ab, als die in den Jahren 1914 bis 1918 erbauten wurden.
Die Staatsbahnen waren gegenüber der thermischen Traktion damals, warum auch immer von Ausnahmen einmal abgesehen eher skeptisch. Dennoch begann Beispielsweise in Deutschland die Deutsche Reichsbahn (DRG) bereits Ende der 1920er Jahre mit der Beschaffung von Kleinlokomotiven. Beispielswiese der bei uns bekannten Köf II, die in der Serienausführung ab 1932 in grösser Stückzahl geliefert wurde.
Die Breuer Traktoren sind schon erwähnt, sie wurden erstmals kurz vor dem Ersten Weltkrieg hergestellt und wurden in verschieden Varianten zu hunderten Verkauft. Wie viele es waren weiss wohl der erteilen Lizenzen wegen niemand. Den zu dieser Zeit gab es noch nicht an jeder Ecke Hobby Eisenbahner die alles wussten nur nicht das was man sie gerade fragte.
Es ist aus dieser Sicht für mich unverständlich warum abgesehen von einzelnen Bautypen wie der Köf Kleinlokomotiven und der Breuer Traktoren aus dieser Zeit nur wenig bekannt ist, nur einzelne anderen Bautypen betriebsfähig erhalten wurden.
Es ist halt so, erst kommt in der Erinnerung die Dampflokomotiven, dann noch einmal die Dampflokomotiven und dann, wer hätte es gedacht, kommen noch einmal die Dampflokomotiven und erst nach einem grossen Abstand gewisse elektrischen Lokomotiven wie die Krokodillokomotiven, jawohl solche mit Triebstangen wie die Dampflokomotiven und vielleicht, ja vielleicht kommt dann noch ein Holzkasten Strassenbahnmotorwagen. Eine Rumpelkiste die so schön quietscht wenn die um die Kurve fährt, man jeden Schienenstoss und jede Weiche noch spürt wenn man mitfährt und die wegen jeder Katze die die Geleise überschreitet so tüchtig bimmelt, dass es eine wahre Freude ist. Geht dann einmal ein historischer Zug auf Reisen, oups, hat man vergessen die dazugehörenden epochengerechten Wagen zu erhalten. Hier gilt dann nur ein Kriterium: Der Wagen muss Fenster habe die geöffnet werden können.
Aber wir kommen hier doch langsam aber sicher voran.
Jakob