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Historischen Erhalt eines SOB NPZ RBDe 566 aus den 1990er Jahren

Tinplate

Stellwerker
Es ist schon interessant mit was für einem Alter Schienenfahrzeuge schon “zum Haben“ gesammelt werden sollen.

Noch viel interessanter ist was es dazu braucht, damit dann ein solches Schienenfahrzeug auch künftig fährt oder zumindest in einem akzeptablen Zustand irgendwo zu besichtig ist.

Im MoBa-Forum gibt es aktuell einen interessanten Beitrag zum Thema Betriebsgruppe zum historischen Erhalt eines SOB NPS RBDe 566 (Gepäcktriebwagen mitsamt dazugehörendem Steuerwagen).

Über die die Seite lokalhelden.ch der Bank Raffeisen wird dazu auch Geld gesammelt. Mit Stand 23. Oktober 2025 haben sie Franken 12‘730.- beieinander. Minimalziel sind Franken 30‘000.- (Mindestbetrag) für den Kauf. Gewünscht sind Franken 140‘000.- (für den Kauf und das Zurückversetzen in den Ablieferungszustand). Stolze Beträge.

Hier eine interessante Zusammenstellung von Punkten aus den beiden angegebenen Links:

Es sind schon mehrere NPZ “zum Haben“ gesichtern. Ob da alle dereinst auch Betriebsfähig sind ist nicht sichergestellt.

Die NPZ haben schon ziemlich Elektronik verbaut. Gut möglich, dass sie deswegen bei einem Defekt nicht mehr zum Fahren gebracht werden können.

Für die Stationierung eines NPZ (zweiteilig) auf offenem Gelände ist mit Kosten von Monatlich Franken 240.- zu rechnen. Das ist nicht wirklich teuer. Es gilt aber zu beachten, dass es immer schwieriger wird, entsprechende Plätze zu finden. Immer wieder werden entsprechende Abstellgleise von der Aussenwelt durch Weichenrückbau von der Welt abgeschnitten oder der Anschluss entsprechen in Rechnung gestellt, was nicht gerade billig ist.

Es geht den Initianten um den historischen Erhalt. Ein betriebsfähiger Einsatz, Beispielsweise für Gesellschaftsfahrten ist nicht vorgesehen und auch nicht möglich, da das alte SOB-Logo rechtlich geschützt ist.

Es wird immer schwieriger historische Fahrzeuge auf dem bestehenden Normalspurbahn-Netz zu betreiben. Nicht nur wegen der meist nicht vorhandenen zeitgemässen Zugsicherung (ETCS, kostet mehrere Franken 10’000.-, ich habe einmal von Franken 40’000.- gehört, nicht gerade billig), sondern auch weil es kein Platz mehr hat im Streckenverkehr zwischen den Zügen. Ein typisch diesbezügliches Beispiel ist das Netz, der wenn auch meterspurigen RBS. Die Strecken von Bern nach Solothurn wie auch nach Worb über Worblaufen und Ittigen lassen kaum mehr zusätzliche Züge zu.

historische Fahrzeuge werden wohl schon bald nur noch auf “besonderen Strecken“ fahren können die, auch längerfristig aus betrieblichen Gründen nicht voll ausgelastet sind, oder ein Wille besteht diese für historische Züge nutzen zu können. Typische Beispiele von denen ich persönlich immer wieder höre sind:
- Oensigen–Balsthal (etwa 4 km, Normalspur Privatbahn, OeBB, Wechselspannung)
- Sursee–Triengen (etwa 9 km, Normalspur Privatbahn, ST, kein Fahrleitung)
- Hinwil–Bauma (etwa 12 km, Normalspur Privatbahn, SBB, Wechselspannung)
- Filisur–Davos (knapp 20 km, Meterspur Privatbahn, RhB, Wechselspannung)
- Sumiswald–Huttwil und Sumiswald–Eriswil (etwas über 20 km, Normalspur Privatbahn, BLS ex EBT, Wechselspannung)
- Blonay–Chamby (etwa 3 km, Meterspur Privatbahn, MVR, MOB, Gleichspannung)
- Saignelégier–Glovelier (etwa 25 km, Meterspur Privatbahn, CJ, Gleichspannung)

Der Facharbeitermangel wird langsam auch bei den Museumsbahnen sichtbar, was künftig zur Folge hat, das Leistungen, primär im Fahrzeugunterhalt, teuer eingekauft werden muss. Das kann für die Totalrevision eines Personenwagens durch Dritte locker einmal Franken 100‘000.- bis Franken 250‘000.- kosten. Bei grösseren Dampflokomotiven wird dann schnell einmal die Grenze von einer Million Franken geschrammt, falls mann den überhaupt noch jemand findet der das kann. Das Dampflokwerk in Meiningen ist schon jetzt ausgelastet, alternativen anderswo, Beispielswiese in Grossbritannien sind bei uns weniger bekannt.

Jakob
 
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