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Schwerkraftbahnen

DKEV

Heizer
Moin Kollegen,

um nicht in anderen Themen zu sehr "Off Topic" zu gehen eröffne ichhier mal ein Sammelthema:

Schwerkraftbahnen

Dazu gehören auch Standseilbahnen, Schrägaufzüge oder eben Gravitätsbahnen.

Auch Schleusen und Schiffshebewerke und Fahrstühle arbeiten nach dem Prinzip von gegenläufigen Gewichten aber ab dem Lastenausgleichspunkt muß mit Hilfe eines Antriebsmotors oder eine Pumpe nachgeholfen werden die Hublast an ihren Bestimmungspunkt zu befördern.

Bei den Schwerkraftbahnen die mit Hilfe der Gravitivität --> Erdanziehungskraft die Lasten befördern, nutzt man diese aus, um mit Hilfe eines schweren Wagens, einen gegenläufigen leichteren Wagen auf einen Berg zu befördern.

Bei Waren, Lasten oder Personen die von einem Berg ins Tal befördert werden sollen , klapt dieses in der Regel wunderbar aber bei umgekehrter Beförderungsrichtung, muß der talwärts fahrende Wagen immer schwerer sein als der bergaufwärts fahrende Wagen.

Hierzu müssen in den Talwärts fahrenden Wagen Ballastgewichte eingesetzt werden oder bei gleich schweren Fahrzeugen wird mit Hilfe eines Motors einer der Wagen zum Zielpunkt befördert werden.

Wasser hat sich hierbei bestens bewährt, da es ohne großen Aufwand fast überall hin befördert werden kann.

Im Eisenbahnwesesen wurde und wird mit Hilfe der Schwerkraft auch gearbeitet, bestes Beispiel hierbei der Ablaufberg auf Rangierbahnhöfen.

Berg- und Talbahnen oder Achterbahnen sind reine Schwerkraftbahnen, allerdings muß hierbei zuvor ein Zug oder Wagen auf einen Starthügel gezogen werden, den Rest erledigt die Schwerkraft.

Die Mount Tamalpais Railroad in den USA verwendete durch die eingene Schwerkraft talwärtsfahrende Wagen zur Touristenbelustigung. Die im Tal angekommenen Wagen wurden mit Lokomotiven wieder auf den Berg befördert. Hierzu gibt es sogar Filmaufnahnen von 1898 aus dem Edison Archiv der US Library of Congress.

Die walisische Ffestiniogg Railway zog mit Lokomotiven Torfwagen in ein Hochmoor und ließ lange Züge von beladenen Torfwagen mit Hilfe der Schwerkraft zu Tal fahren.

Beim Prinzip der Standseilbahnen oder Schrägaufzügen, wo mit Hilfe von Ballastwasser nur der jeweils talwärts fahrende Wagen zusätzlich beladen wurde, benötigt man lediglich ein Zugseil mit dem beide Wagen verbunden sind und welches über eine Umlenkrolle an der Bergstation geführt wird.

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Nerobergbahn in Wiesbaden

Das im Tal abgelassene Ballastwasser wird mit einer 45 PS Pumpe auf den Berg befördert, wo es zu weiteren Befüllung talwärtsfahrender Wagen genutzt werden kann.

Das System war so ausgelegt, daß bis zu sechs Fahrten in der Stunde stattfinden konnten. Im Normalbetrieb werden aber nur vier Fahrten pro Stunde durchgeführt.

Bei Lastenseilbahnen mit umlaufenden Gondeln wird ebenfalls das Prinzip der schwereren Gondel talwärts und der leichteren Gondel bergauf ausgenutzt.

Steinbrüche auf Bergen und Verladestationen im Tal nutzten solche Lastengondeln. Ein nur sehr schwacher Elektromotor in der Bergstation reichte für den effizienten Betrieb aus.

LG Ingo
 
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