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Info Umbau einer BR 41, Plastikmodell von Italeri

Mech

Rangierer
Projekt BR 41

Geschichte und Einsatz dieses Loktyps ist unter Wikipedia BR 41 nachzulesen

Die BR 41 ist ein Plastikmodell für Vitrinen von Italieri. Und nicht fahrbar, die Steuerung ist fest zum Teil aus einem Guss. Die Räder entsprechen nicht der Norm 310. Ich habe mir zum Ziel gestellt diese Maschine lauffähig und angetrieben auf die Schienen zu bringen, Mindestradius 357 mm. Ein Anspruch volles Projekt!

Es stellen sich einige Probleme
Die Räder müssen für NEM 310 umgebaut werden
Der Lokrahmen kann nicht verwendet werden, er ist zu breit
Ausser Kessel, Führerhaus, Zylinderblock und Tendergehäuse ist nichts brauchbar.


Kurvengängigkeit
Die Lok hat einen starren Rahmen, 4 Antriebsachsen mit je 21mm Achsdistanz und unter dem Führerhaus eine Laufachse, starr im Rahmen. Achsdistanz 138.5 mm. Für den geforderten Radius zu gross!

Steuerung
Wie oben erwähnt kann die Steuerung nicht verwendet werden. Es ist Abzuklären ob die Steuerung der 012 (72242) oder 044, (70663) beide von ROCO, verwendet werden kann. Zuletzt fand ich bei Trix eine BR44 deren Steuerung gut verwendet werden kann. Ersatzteilnummer E293 223 und E 290 523 von Lok BR 44 Art.Nr. 22986

Antrieb
Der Antrieb kann problemlos im Tender untergebracht werden. Wenn nötig wird mit einer Kardanwelle auch die Lok angetrieben.

Zuerst wurden die Räder geändert. Alle Bohrungen auf den gleichen Durchmesser ausgebohrt und der Raddurchmesser auf den Nenndurchmesser -1 mm gedreht. Aus Messing neue Radreifen gedreht und die Radkörper eingeklebt. Allen Rädern eine Nabe eingepresst und den Triebrädern eine Gewindebüchse für die Kuppelstangen. Diese Räder haben sich als zu schwach erwiesen, der Kunststoff war zu weich. Ich erstellte dann auf dem 3D-Drucker neue Räder die härter sind.

Nun wurden zwei neue provisorische Rahmen für Tender und Lok hergestellt und die Kurvengängigkeit bei Radius 357 mm (alte Fleischmanngleise) ausprobiert. Als feste Räder mit Seitenspiel von 0.2mm wurden Triebachse 1 und 4 festgelegt. Die hintere Freilaufachse wurde vorerst weggelassen und später als schwenkbare Achse eingebaut.

Als nun klar war wie das Ganze funktioniert konnte nun am definitiven Aufbau der Lok gearbeitet werden.

Als erstes wird der Tender gebaut und getestet.
Der Roco-Motor mit 2 Achsstummeln kommt in den Tender, das Übersetzungsverhältnis wird mit 13.14 : 1 berechnet. Der fertig gebaute Tender wird getestet.

Nun wird der Rahmen für die Lok gebaut. Die Triebachsen 1 + 4 haben ein Seitenspiel von ca. 0.2 mm. Die Achsen 2 + 3 haben ein Seitenspiel von ca. ± 2 mm. Das Getriebe, mit einer Kardanwelle ab Tender betrieben, hat ein Übersetzungsverhältnis von 20.20: 1. Die kleinen Räder des Tenders und diejenigen der Lok müssen die gleiche Umfangsgeschwindigkeit haben. Die Kurbelzapfen der Triebräder müssen alle den exakt gleichen Winkel haben ansonst die Kuppelstangen klemmen.
Laufen die gekuppelten Achsen einwandfrei, kann nun das Gestänge und der Zylinderblock angebaut werden. Hier beginnt auch der Kampf um 1/10 mm! Es klemmt hier , es klemmt dort und ohne Kompromisse ist da nichts zu machen. Exakte, modellgetreue Masse sind nicht einzuhalten!
Läuft das gesamte Triebwerk, noch ohne Getriebe auf der 4. Achse, kann nun dieses eingebaut werden.

Jetzt sollen Lok und Tender zusammengekuppelt werden. Um eine, auf gerader Strecke, annähernd gute Distanz Tender – Lok zu bekommen, ist nur eine Kurzkupplung anwendbar.
Der Überhang von der 4. Triebachse bis Ende Führerhaus beträgt 53 mm. Bei einem Radius von 357 mm ergibt sich ein extremer Ausschlag. Der Ausschlag des Tenders fällt nicht stark ins Gewicht, der Überhang ist nur ca. 13 mm.
Die Berechnungsangaben nach NEM 352 sind da wenig hilfreich. Ausprobieren mit verschiedenen Konstruktionen führt da zu einem guten Ergebnis. Da ist der 3D-Drucker der beste «Kollege»!

Jetzt ist noch die Kardanwelle einzubauen. Auch da ist der extreme Ausschlag der Lok ein Problem. Eine Bauart wie bei Industriellen Modellen ist da nicht möglich. Die Längsbewegung im Kupplungskopf ist zu gross und die Zuverlässigkeit ob die Längsbewegung beim Tender, bei der Lok oder beidseitig erfolgt ist nicht gegeben. Die Lösung: Die Kardanwelle ist im Kopf der Lok gefangen, (wenig Längsbewegung) und der ganze Längenausgleich findet beim Tender statt.

Die Stromaufnahme wurde auf den mittleren Achsen des Tenders und auf Triebachse 1 angebracht.

Jetzt kann auf einem Kreis mit Radius 357 mm getestet werden. Hier geht der Kampf um 1/10 mm und Kurzschlüsse weiter. Demontieren, analysieren, ändern, anpassen, montieren und wieder testen. Ein Ablauf der sich sehr viel erholt! Dann Testläufe auf der Anlage. Auch da wieder dieses und jenes und das Demontier, ändern etc. beginnt von Vorne.

Doch endlich nach vielen Stunden: Sie läuft und läuft, und das auch mit angehängten Wagen.
 

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Mech

Rangierer
Nachdem die Lok im Rohbau über die Runden kam wurde nun das Modell weiter bearbeitet. Als erstes die Stirnbeleuchtung. Die Lampengehäuse wurden aufgebohrt, SMD-LED eingesetzt und mit 2-Komponentenkleber von Vorne her aufgefüllt. Dieser ist nach dem Aushärten transparent genug für die Lichtdurchlässigkeit. Wie das im Kessel aussieht ist auf Bild 1 zu sehen. Der Kontakt wird mit Federn hergestellt.
 

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plusplus

Teammitglied
Super-Moderator
Das Resultat sieht jedenfalls gut aus.
Interessant ist, dass der Kessel aus zwei Teilen besteht. Das macht das Ausrüsten der Lok mit Frontlichter, Dampferzeuger usw. bedeutend einfacher.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bastler

Teammitglied
Super-Moderator
Hoi zäme

...klar für Fortgeschrittene, aber das wollen wir hier ja sehen. Die Beschreibung wie man ein Schildchen aufklebt oder eine Lok aus der OVP hebt ist (solange nicht irgendwie eine beso Technik nötig ist) eher ein Gemeinplatz

Und das hier von Mech Gezeigte ist wirklich gut

Gruss Barni
 

Mech

Rangierer
Die lobenden Worte wollte ich schon früher verdanken, doch durch irgend einen Fehler meinerseits wurde die Nachricht nicht übernommen.
Gruss Hans-Jörg
 

plusplus

Teammitglied
Super-Moderator
Hallo Hans-Jörg

In jungen Jahren war ich Fan Deutscher Dampfloks und habe mich auch vertieft mit diesen befasst. Der Markt damals war allerdings noch nicht so vielfältig wie heute.
Eine 41er stand damals auch auf meiner "Wunschliste", möglichst mit Neubaukessel und Ölfeuerung. Als dann das erste (zahlbare) Grosserienmodell einer BR 41 von Märklin erschien (3082), hatte ich meine Sammler- und Bauleidenschaft bereits ziemlich eingegrenzt (SBB Ep. IIIb).

Ein Bild aus der damaligen Zeit habe ich allerdings noch gefunden: Eine BR 44 von Märklin/Hamo, (3047 bzw. 8347) verfeinert und zugerüstet mit M+F-Teilen. Motor und Getriebe sind noch original - würde ich heute wohl im gleichen Aufwisch auch gleich umbauen.

BR 43 Oel MF EB01.jpg

BR 43 Oel MF EB02.jpg
 
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