AW: Gleissteigung
Hallo zusammen
Ich komme nochmals zurück auf meine Aussage 2,5 bis 5 %.
Die heutigen Normen empfehlen wie mehrfach gesagt als idealen Wert so 2,5 - 3 % maximale Steigung bei H0,
aber...
Nur nicht so einschüchtern lassen von den heutigen Normen!
Ich kann Euch nicht mehr sagen, welches der vielen Büchlein es war.
"Damals war's" jedenfalls, als ich noch ein (kleineres) Kind war, und selber Anfänger.
Die Anlagen, die ich zu Gesicht bekam, in Heften und Büchlein, sie stammten aus den 60er Jahren.
Es gab keine grossen Radien, "man" war noch nicht so "modell"-verrückt wie heute.
Alles "nachempfunden" genügte vollends um als eine anspruchsvolle Darstellung zu gelten!
Die Wendeln und Steigungen entsprachen bei weitem nicht heutiger "Flachheit", steil war die Norm. Und alles lief!
Natürlich, der denkende Mensch entwickelt sich.
Wer die Entwicklung mitmachen will, der darf.
Wer aber einfach Spass haben will:
Warum soll den das was früher gut war, heute nicht mehr gehen?
Die Meisten von uns sind dann doch Gelegenheitsbahner!
Bei uns läuft das Rollmaterial ja nicht Tag ein - Tag aus.
Wer also wie ich vielleicht, dann mit 50 Betriebsstunden pro Jahr rechnen muss, der muss sicher keine Angst vor Überbelastungen des Materials haben!
Falls das Material das nicht aushält, dann ist's, kurzgesagt, Mist!
Ausserdem ist's ja nicht immer nur die Eine Lok die läuft.
Auch da verteilt sich die Belastung auf diverses Rollmaterial.
Die Schäden, die auftreten, sind dann eher auf Alterung oder bei Spielzeug auf generell starke Beanspruchung zurückzuführen.
Wer kein Jahrhundertwerk oder gar Ausstellungsanlagen plant, braucht sich nicht so sehr von heutigen Erkenntnissen oder Normen plagen zu lassen.
Nehmt es als Richtlinie und überschreitet die Norm, dann wenn es Euch nützt und trotzdem funktioniert.
Ausserdem,
es wird alles nicht so heiss gegessen wie es gekocht wird!
Will heissen,
Empfehlung für die Planung:
Wenn Ihr also eine doppelspurige Strecke plant, so könnt Ihr darauf achten, dass die steigende Strecke auf der Wendel immer aussen zu liegen kommt:
Linksverkehr also im Uhrzeigersinn ansteigend; rechtsverkehr gegen den Uhrzeigersinn!
Beispiel:
Mä K R1 und R2:
Hier habt Ihr automatisch
statt 72,0 cm Durchmesser bei R1 also 84,9 cm Durchmesser bei R2, das ergiebt
statt 226 cm Strecke bei R1 also 266,6 cm Strecke bei R2 (ohne Mehraufwand).
Bei angenommenen 10 cm Höhendiffferenz
verringert sich also die Steigung von ca. 4,4% bei R1 auf ca. 3,75% bei R2.
Weiterhin lässt sich nun die Höhe variieren, die 10 cm sind ein Beispiel.
Die Dicke / Stärke der Trassenbrettchen spielt hierbei genauso eine Rolle wie auch
die Höhe des Schienenmaterials (mit oder ohne Bettung).
Wenn Ihr überall auf das Minimalmass geht, nicht zu dickes Holz und K statt M oder C Gleise nehmt, so könnt Ihr weiter die Steigung senken.
Das liegt bei Euch und Eurer Planung.
Bei 8cm Höhe statt 10cm, kommt die Steigung beim vorigen Vergleich
von 3,5% (statt 4,4%) bei R1 auf 3,0% (statt 3,75%) bei R2 herunter.
Voilà, Ihr habt die Vorgaben der Norm erreicht, ohne grossartige Abstriche machen zu müssen.
Dies nur als Bespiel für die mögliche Optimierung ohne grossen Mehraufwand (ohne grundsätzlich anderes Konzept).
Überarbeitet Ihr also Eure Pläne nochmals mit diesem Hintergrund, so lässt sich vieles von vorneherein besser ausführen.
Soviel meine Kritik zur Normengläubigkeit wie auch Hilfestellung zur Verbesserung / Umgehung von Problemfällen.