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Tipps Motorisierung Schienenbus SOUMA Typ AL, PLM ZZ 50 D 2, Edition Atlas, Spur H0

Modul 0.4

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Vor ein paar Tagen hat mir ein Kollege das folgende Bild, die folgende Typenskizze, den folgenden Kartenausschnitt und den folgenden Text „Eine kurze Karriere“ mit einer Frage zugestellt:

Hast du gewusst, dass die beiden baugleichen SOUMA-Schienenbusse ZZ D 1 und D 2, letzterer der D 2, hatte Edition Atlas als unmotorisiertes Spur H0 Fahrzeugmodell hergestellt, in den Jahre vor dem Zweiten Weltkrieg in der Umgebung von Pontarlier eingesetzt wurden? Dasselbe galt für die Baudet-Donon-Roussel (BDR) Triebwagen ZZ A 1 bis A 4, von denen der A 1 ebenfalls von Edition Atlas als unmotorisiertes Spur H0 Fahrzeugmodell hergestellt wurde.

Woher soll ich das wissen? Habe ich ihm geantwortet. Du kannst meinen SOUMA-Schienenbus haben, wenn du ihn für das Modellbahnforum motorisierst. Er liegt eh nur bei mir in einer Schachtel im Keller, damit meine ich nicht die Originalverpackung, die habe ich weggeworfen. Sie nimmt zu viel Platz in Anspruch.

O.K., gib mir den Schienenbus, das machen wir so, meinte der Kollege.


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Foto, das 1933 vermutlich in der Gegend von Pontarlier aufgenommen wurde. Vorderseite mit Motorhaube des SOMUA-Schienenbusses Typ AL des PLM ZZ 50 D 2. Es fällt auf, dass die Puffer nur einen Meter voneinander entfernt sind. Foto: Sammlung Thierry Nicolas, aus „Les archives Autorails, Band 7, SOMUA - Berliet - Lorraine - Charentaises“ von Olivier Constant, Edition Le Train. Quelle: Les archives des Autorails, tome 7 : SOMUA, Berliet, Lorraine, Charentaises - La boutique du Cabri

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Seitenansicht und Grundriss des SOMUA-Schienenbus Typ AL. Primärquelle Unbekannt. Die Seitenansicht und der Grundriss Bild findet sich in der Wiki PLM auch separat. Quelle: Fichier:ZZC D 1-2 01 RS.jpg — WikiPLM und Fichier:ZZC D 1-2 02 RS.jpg — WikiPLM


Eine kurze Karriere

Die Gründung des ersten Triebwagenzentrums des Netzes der „Paris à Lyon et à la Méditerranée“ (PLM) erfolgte nach der Übernahme der beiden SOMUA-Schienenbussen Typ AL, PLM Nummer ZZ 50 D 1 und D 2, im Juni 1933 im Depot von Pontarlier. In den ersten fünf Monaten ihres Einsatzes auf der Bahnstrecke Pontarlier - Gilley hatten die beiden Schienenbusse nur eine einzige Panne. Alle Reisenden mit Fahrscheinen der 3. Klasse waren im Rahmen der Fahrzeugkapazität zugelassen. Zusammen mit den Reisenden und ihrem Gepäck beförderten diese Schienenbusse auch die mit G.V. (Grande Vitesse) taxierten Stückgutpakete. Die Pakete, die sie aus Platzmangel nicht befördern konnten, wurden je nach Fall den nachfolgenden Triebwagen oder dem aufrechterhaltenen Güterzug anvertraut. Nachdem die Zahl der Verbindungen von drei auf fünf erhöht und die Fahrten beschleunigt worden waren (fast 50 % Fahrzeitgewinn), stiegen die Fahrgastzahlen um 15 %.

Bei Bedarf konnten die SOMUA-Schienenbusse das Dreieck Pontarlier - Frasne - Vallorbe - Pontarlier bedienen, sowie die 1936 eingerichtete sonntägliche Wintersportverbindung zwischen Pontarlier und Les Hôpitaux Neufs-Jougne, die normalerweise von den Anfang Juli 1934 übernommenen Baudet-Donon-Roussel (BDR) Triebwagen ZZ A 1 bis A 4 bedient wurde.

Alle diese Triebwagen waren in Pontarlier unter einer Rotunde mit vierzehn Gleisen stationiert, die alle eine Putzgruben hatten.

Das Depot Pontarlier wurde am 22. Mai 1937 dem Depots Besançon angegliedert, die beiden SOMUA-Schienenbusse dorthin versetzt, blieben aber offensichtlich weiterhin in Pontarlier stationiert.

Am Ende des Monats November 1937 hatte das am meisten gefahrene Exemplar 144.068 km zurückgelegt. Die durchschnittliche Auslastung betrug damals etwa 2.825 km pro Monat.

Die Einstellung der Personenverkehrs auf den Strecken Pontarlier - Gilley und Pontalier - Vallorbe im April 1939 führte jedoch dazu, dass sie aus dem Dienst genommen wurden. Sie wurden folglich vorzeitig aus dem Dienst entlassen.


Um sich ein bisschen besser vorzustellen, wo genau denn dies Triebwagen im Einsatz waren, folgt ein Ausschnitt aus einer Schweizerischen Eisenbahnkarte aus dem Jahre 1931.


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Ausschnitt aus der amtlichen Karte der Schweizerischen Eisenbahnen und Automobilkurse 1931. Abfotografierter Ausschnitt


In einem nächsten Beitrag folgt demzufolge eine entsprechende Beschreibung der Motorisierung, oder zumindest ein erster Teil davon.

Eugen
 
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