Gereon
Lokführer
Hallo Fangemeinde,
hallo an die eidgenössischen Modellbahner und alle anderen hier in dem Forum,
Ich möchte mich nun mal mit dem Thema
"Aufstellung einer Wackelfreien Modellbahnanlage"
befassen.
Meine Methode ist die nachfolgend beschriebene:
Alle Haxn (Beine, Stelzen, ...) sind aus Kantholz 38 auf 38 mm, das es in Deutschland in den gängigen Baumärkten zu kaufen gibt. Es sind meistens 1m oder 2m Stücke, die auf die Länge abgesägt werden. Bei der Länge ist darauf zu achten, dass diese um ca. 15 mm kürzer ausfallen als die Aufstellhöhe vorgesehen ist. Diese 15 mm werden benötigt, damit ich die Höhenverstellung und damit den Bodenausgleich schaffen kann.
Der Materialbedarf ergibt sich wie folgt je Haxn:
1 Verbindungsmuffe M6
1 Schloßschraube M6 x 30
Der Werkzeugbedarf:
1 Holzbohrer 6 mm
1 Holzbohrer 10 mm
2 Sechskantmutter M6 Stahl oder Edelstahl, Kein Messing
1 Scheibe 6,4 mm (Standart Unterlegscheibe)
1 Gewindeschneider M6
1 Gewindekluppe M6
1 Sechskantschraube M6 x 60 (kann auch kürzer sein)
Schraubstock
Stahlsäge
2 Maulschlüssel 10 mm
1 Maulschlüssel 6 mm ? wird für den Vierkantansatz der Schloßschraube benötigt.
(Maulschlüssel ist das gleiche wie ein Gabelschlüssel)
Vorbereitung:
1. Hilfsmittel anferigen
Zuerst spannen wir eine Sechskantmutter M6 so in den Schraubstock, dass diese geschlitzt werden kann. Nach dem Sägen das Gewinde nachschneiden. Diese ist dann das Hilfsmittel für die Gewindeschneidarbeiten, damit das Gewinde beim Einspannen im Schraubstock nicht beschädigt wird.
Bild 1: geschlitzt Mutter M6
Der rote Bereich ist mit einer Stahlsäge in Muskelantrieb durchgesägt worden. Wenn ich nun ein Gewinde dort eindrehe, kann ich das Gewindestück bedenkenlos im Schraubstock einspannen ohne dieses zu beschädigen.
2. Schloßschrauben passend fertigen
Die Schloßschraube (deutsche Handwerkerbezeichnung) heißt richtig "Flachrundkopfschraube mit Vierkantansatz nach DIN 603". Ich bleibe als Techniker bei der Bezeichnung Schloßschraube. Wie in angehängter Tabelle aus dem Tabellenbuch Metall anno 1978 zu ersehen, hat die Schraube generell kein Gewinde bis zum Vierkantansatz.
Bild 2: Tabelle aus Tabellenbuch Metall 1978
Hier müssen wir das Gewinde bis zum Vierkantansatz nachschneiden. Nach dem Aufrehen des Gewindeschneiders spannen wir die Schraube in der geschlitzten Mutter mit der Spitze in den Schraubstock. So ist die Schraube fixiert ohne dass das Gewinde beschädigt wird. Nach dem Schneiden die Schraube wieder ausspannen und die geschlitzte Schraube abdrehen, Werkzeug entnehmen, nächste Schraube auf gleiche Art fertigen.
3. Haxn vorbereiten
Nun markieren wir die Bohrungen für die Verbindungsmuffen in den bereits abgelängten Haxn. Die Länge der Verbindungsmuffe wird ausgemessen und mit einem Aufschlag von ca. 2 mm am Bohrer markiert (Ich verwende als Markierung immer einen Klebestreifen, Isolierband, Tesafilm, Panzerband), damit der 10 mm Bohrer nicht zu tief eindringt. Jetzt wird mit dem Holzbohrer alle 10 mm Löcher gebohrt in der entsprechenden Tiefe. Wichtig ist der Holzbohrer, da der eine kleine Spitze hat. Diese benötigen wir im folgenden Schritt: Mit dem 6 mm Holzbohrer bohren wir zentrisch auf die notwendige Tiefe. Dieses Maß ist die Länge der Schloßschraube plus einen Zuschlag von ca. 4 mm. Hier lieber etwas zu tief bohren als zu wenig! Man kann auch einen 7 mm Holzbohrer verwenden. Größer aber nicht.
4. Einbringen der Verbindungsmuffe
Hierzu benötigen wir eine normale Sechskantschraube M6, eine normale Mutter M6, zwei Maulschlüssel 10 mm.
Auf die Schraube drehen wir erst die Sechskantmutter und schieben dann die Unterlegscheibe auf. Jetzt folgt die Verbindungsmuffe auf die Schraube. Hier ist zu achten dass die Schlitze auf der einen Seite der Verbindungsmuffe zuerst aufgeschraubt wird. Diese zeigt also dann in Richtung des Schraubenkopfes. Die Verbindungsmuffe wird nur so weit aufgeschraubt, dass das Schraubengewinde nicht über die Muffe hinaussteht. Jetzt drehen wir die Sechskantmutter auf die Verbindungsmuffe.
Durch die Schraube kann ich kontrollieren, dass die Verbindungsmuffe genau senkrecht in die 10 mm Bohrung geht. Das ist im Anfang etwas problematisch, aber man bekommt es spätestens nach der zweiten oder dritten hin.
Das ganze wird auf die 10 mm Bohrung gesetzt und mit dem Maulschlüssel 10 mm an der Sechskantschraube in die Bohrung unter leichtem Druck eingedreht. Kantholz vorher festspannen am Tisch! Die Muffe wird so lange eingedreht in das Kantholz bis die Unterlegscheibe auf dem Holz gut aufliegt. Nun mit dem zweiten Maulschlüssel die Schraube festhalten und die Sechskantmutter lösen.
Hinweis: sollte das Gewinde etwas haken, nach der Montage mit dem Gewindebohrer nachschneiden und die Schloßschraube mit Spurenelementen von WD40 Öl (vorher auf Lappen geben und leicht fetten) einschmieren.
Aus diesem Grund empfehle ich hier Neulingen dieses mal an einem Stück Brennholz / Abfallholz / Verschnittholz zu testen. Mit einem große Flachschraubendreher kann ich die Muffe wieder aus dem Holz unbeschadet herausbekommen. Deshalb auch auf die Richtung der Verbindungsmuffe auf die Montageschraube achten. Weiterhin ist die Verbindungsmuffe am anderen Ende für das Eindrehen in Holz vorbereitet und das Gewinde ist an dieser Stelle etwas anders in den ersten Millimetern.
Bild 3: Verbindungsmuffe
5. Fertigstellung
Die Schloßschraube kann nun eingedreht werden und zwar so, dass
1. die gewünschte Tischhöhe erreicht wird,
2. noch 5 mm Spiel in beide Richtungen möglich ist.
Haxn montieren an Tisch oder Kisten. Nach der Aufstellung jeden Tisch kontrollieren ob dieser mit der Wasserwaage ausgerichtet ist und auch wackelfrei steht.
Schlußsatz
Ich baue so jede Modellbahnanlage auf und habe gute Erfahrungen damit. Die Verbindungsmuffen verwende ich auch für die Befestigung der Tischbeine am Tisch. Der einzige Unterschied dazu ist dass ich dafür Sechskantschrauben Mit Karoscheiben verwende und keine Schloßschrauben oder Senkschrauben. Damit verhindere ich das Eindringen der Schraubenköpfe in das Holz, das sich vor allem bei mehrmaligen Auf- und Abbaumaßnahmen bezahlt gemacht hat.
Sollte jemand einen besseren Vorschlag haben, bitte ich ihn diesen hier allen anderen Kund zu tun. Ich bin nicht Vollkommen und nicht Perfekt, aber dennoch habe ich vieles gesehen und habe auch viele Phantasien, die sich schon Mehrfach bezahlt gemacht haben. Lernfähig bin ich auch noch mit fast 50 Jahren
Liebe Grüße an alle
Gereon aus dem Ostallgäu
hallo an die eidgenössischen Modellbahner und alle anderen hier in dem Forum,
Ich möchte mich nun mal mit dem Thema
"Aufstellung einer Wackelfreien Modellbahnanlage"
befassen.
Meine Methode ist die nachfolgend beschriebene:
Alle Haxn (Beine, Stelzen, ...) sind aus Kantholz 38 auf 38 mm, das es in Deutschland in den gängigen Baumärkten zu kaufen gibt. Es sind meistens 1m oder 2m Stücke, die auf die Länge abgesägt werden. Bei der Länge ist darauf zu achten, dass diese um ca. 15 mm kürzer ausfallen als die Aufstellhöhe vorgesehen ist. Diese 15 mm werden benötigt, damit ich die Höhenverstellung und damit den Bodenausgleich schaffen kann.
Der Materialbedarf ergibt sich wie folgt je Haxn:
1 Verbindungsmuffe M6
1 Schloßschraube M6 x 30
Der Werkzeugbedarf:
1 Holzbohrer 6 mm
1 Holzbohrer 10 mm
2 Sechskantmutter M6 Stahl oder Edelstahl, Kein Messing
1 Scheibe 6,4 mm (Standart Unterlegscheibe)
1 Gewindeschneider M6
1 Gewindekluppe M6
1 Sechskantschraube M6 x 60 (kann auch kürzer sein)
Schraubstock
Stahlsäge
2 Maulschlüssel 10 mm
1 Maulschlüssel 6 mm ? wird für den Vierkantansatz der Schloßschraube benötigt.
(Maulschlüssel ist das gleiche wie ein Gabelschlüssel)
Vorbereitung:
1. Hilfsmittel anferigen
Zuerst spannen wir eine Sechskantmutter M6 so in den Schraubstock, dass diese geschlitzt werden kann. Nach dem Sägen das Gewinde nachschneiden. Diese ist dann das Hilfsmittel für die Gewindeschneidarbeiten, damit das Gewinde beim Einspannen im Schraubstock nicht beschädigt wird.
Bild 1: geschlitzt Mutter M6
Der rote Bereich ist mit einer Stahlsäge in Muskelantrieb durchgesägt worden. Wenn ich nun ein Gewinde dort eindrehe, kann ich das Gewindestück bedenkenlos im Schraubstock einspannen ohne dieses zu beschädigen.
2. Schloßschrauben passend fertigen
Die Schloßschraube (deutsche Handwerkerbezeichnung) heißt richtig "Flachrundkopfschraube mit Vierkantansatz nach DIN 603". Ich bleibe als Techniker bei der Bezeichnung Schloßschraube. Wie in angehängter Tabelle aus dem Tabellenbuch Metall anno 1978 zu ersehen, hat die Schraube generell kein Gewinde bis zum Vierkantansatz.
Bild 2: Tabelle aus Tabellenbuch Metall 1978
Hier müssen wir das Gewinde bis zum Vierkantansatz nachschneiden. Nach dem Aufrehen des Gewindeschneiders spannen wir die Schraube in der geschlitzten Mutter mit der Spitze in den Schraubstock. So ist die Schraube fixiert ohne dass das Gewinde beschädigt wird. Nach dem Schneiden die Schraube wieder ausspannen und die geschlitzte Schraube abdrehen, Werkzeug entnehmen, nächste Schraube auf gleiche Art fertigen.
3. Haxn vorbereiten
Nun markieren wir die Bohrungen für die Verbindungsmuffen in den bereits abgelängten Haxn. Die Länge der Verbindungsmuffe wird ausgemessen und mit einem Aufschlag von ca. 2 mm am Bohrer markiert (Ich verwende als Markierung immer einen Klebestreifen, Isolierband, Tesafilm, Panzerband), damit der 10 mm Bohrer nicht zu tief eindringt. Jetzt wird mit dem Holzbohrer alle 10 mm Löcher gebohrt in der entsprechenden Tiefe. Wichtig ist der Holzbohrer, da der eine kleine Spitze hat. Diese benötigen wir im folgenden Schritt: Mit dem 6 mm Holzbohrer bohren wir zentrisch auf die notwendige Tiefe. Dieses Maß ist die Länge der Schloßschraube plus einen Zuschlag von ca. 4 mm. Hier lieber etwas zu tief bohren als zu wenig! Man kann auch einen 7 mm Holzbohrer verwenden. Größer aber nicht.
4. Einbringen der Verbindungsmuffe
Hierzu benötigen wir eine normale Sechskantschraube M6, eine normale Mutter M6, zwei Maulschlüssel 10 mm.
Auf die Schraube drehen wir erst die Sechskantmutter und schieben dann die Unterlegscheibe auf. Jetzt folgt die Verbindungsmuffe auf die Schraube. Hier ist zu achten dass die Schlitze auf der einen Seite der Verbindungsmuffe zuerst aufgeschraubt wird. Diese zeigt also dann in Richtung des Schraubenkopfes. Die Verbindungsmuffe wird nur so weit aufgeschraubt, dass das Schraubengewinde nicht über die Muffe hinaussteht. Jetzt drehen wir die Sechskantmutter auf die Verbindungsmuffe.
Durch die Schraube kann ich kontrollieren, dass die Verbindungsmuffe genau senkrecht in die 10 mm Bohrung geht. Das ist im Anfang etwas problematisch, aber man bekommt es spätestens nach der zweiten oder dritten hin.
Das ganze wird auf die 10 mm Bohrung gesetzt und mit dem Maulschlüssel 10 mm an der Sechskantschraube in die Bohrung unter leichtem Druck eingedreht. Kantholz vorher festspannen am Tisch! Die Muffe wird so lange eingedreht in das Kantholz bis die Unterlegscheibe auf dem Holz gut aufliegt. Nun mit dem zweiten Maulschlüssel die Schraube festhalten und die Sechskantmutter lösen.
Hinweis: sollte das Gewinde etwas haken, nach der Montage mit dem Gewindebohrer nachschneiden und die Schloßschraube mit Spurenelementen von WD40 Öl (vorher auf Lappen geben und leicht fetten) einschmieren.
Aus diesem Grund empfehle ich hier Neulingen dieses mal an einem Stück Brennholz / Abfallholz / Verschnittholz zu testen. Mit einem große Flachschraubendreher kann ich die Muffe wieder aus dem Holz unbeschadet herausbekommen. Deshalb auch auf die Richtung der Verbindungsmuffe auf die Montageschraube achten. Weiterhin ist die Verbindungsmuffe am anderen Ende für das Eindrehen in Holz vorbereitet und das Gewinde ist an dieser Stelle etwas anders in den ersten Millimetern.
Bild 3: Verbindungsmuffe
5. Fertigstellung
Die Schloßschraube kann nun eingedreht werden und zwar so, dass
1. die gewünschte Tischhöhe erreicht wird,
2. noch 5 mm Spiel in beide Richtungen möglich ist.
Haxn montieren an Tisch oder Kisten. Nach der Aufstellung jeden Tisch kontrollieren ob dieser mit der Wasserwaage ausgerichtet ist und auch wackelfrei steht.
Schlußsatz
Ich baue so jede Modellbahnanlage auf und habe gute Erfahrungen damit. Die Verbindungsmuffen verwende ich auch für die Befestigung der Tischbeine am Tisch. Der einzige Unterschied dazu ist dass ich dafür Sechskantschrauben Mit Karoscheiben verwende und keine Schloßschrauben oder Senkschrauben. Damit verhindere ich das Eindringen der Schraubenköpfe in das Holz, das sich vor allem bei mehrmaligen Auf- und Abbaumaßnahmen bezahlt gemacht hat.
Sollte jemand einen besseren Vorschlag haben, bitte ich ihn diesen hier allen anderen Kund zu tun. Ich bin nicht Vollkommen und nicht Perfekt, aber dennoch habe ich vieles gesehen und habe auch viele Phantasien, die sich schon Mehrfach bezahlt gemacht haben. Lernfähig bin ich auch noch mit fast 50 Jahren
Liebe Grüße an alle
Gereon aus dem Ostallgäu