AW: Meine 6. und letzte private Modellbahnanlage Spur N
Hallo Fangemeinde,
hallo an die eidgenössischen Modellbahner und alle anderen hier in dem Forum,
hier kommt die Fortsetzung Nummer 2 zu meinem Thema, das Wetter ist eher bescheiden, ich bin noch Arbeitsunfähig geschrieben aufgrund einer vorangegangenen Knieoperation und so will ich mal wieder versuchen einige Zeilen zu schreiben.
Den Grundaufbau meiner Modellbahnanlage habe ich ja bereits geschrieben und skizziert. Da möchte ich mal mit dem schwierigsten Teil der Anlage anfangen, so wie ich auch gebaut habe:
Die Gleiswendel. Diese ist auch eingangs als Foto zu erkennen.
Gezeichnet habe ich nichts dazu, denn es ist bereits die fünfte Gleiswendel die ich baue bzw. gebaut habe. Die sechste meldet sich schon langsam an und soll bei einem Freund gebaut werden, bzw. er will die bauen. Ich soll nur die Planung machen und die Maße festlegen.
1. Randbedingungen / Voraussetzungen / Erwartungen
1.1. Trafowagen von Minitrix
Der gigantische Trafowagen (Bezeichnung Uaai839) von Minitrix mit voller Länge und 32 realen Achsen soll dadurch fahren können, damit der auch mal aus dem sichtbaren Bereich verschwinden kann ohne jedes mal wieder aufgegleist zu werden.
1.2. Steigung auf max. 2%
Aufgrund meiner bisherigen Erfahrung hat es sich ausgezahlt für lange Züge und auch für diverse schwache Triebwagen und Triebfahrzeuge ist es von Vorteil die Steigung nicht über 2% gehen zu lassen. In der einschlägigen Literatur kann man immer 2,5% als Maximalwert lesen. Das hat sich aber mit meinen Erfahrungen nicht so ganz gedeckt. Deshalb habe ich als Maximalwert 2% festgelegt. Ganz einfach per Anordnung.
Da bekanntlich jeder mm zählt, wurde die Drehrichtung der Wendel so gelegt, dass das bergwärts führende Gleis außen läuft. Damit habe ich einige mm in den Kurven gewonnen und damit die Steigung minimal verringert. Im Innenkreis ist die Steigung etwas größer, aber talwärts kann das verantwortet werden.
1.3. Oberleitung kommt keine
Den Einbau einer Oberleitung, ganz egal ob mit oder ohne Funktion ist nicht vorgesehen und wird auch nicht eingebaut. Der Noteingriff ist schon eng genug. Da muss ich mir dieses wenige nicht noch mit Oberleitung verengen.
1.4. Verschnitt sollte Minimiert werden
Der Verschnitt an Holz sollte Minimiert werden. Die letzte bestand aus Furnierholz, die zu einem Stück bestand und auf 6 mm Gewindestangen ausgerichtet war. Eine schöne Sache, flexibel und stabil, genau auszurichten und nachträglich konnten auch noch kleiner Unebenheiten ausgeglichen werden. Nun aber soll wieder in 4 mm Sperrholz gebaut werden. Die klassische Bauart.
2. Ermittlung der Werte
Die Ermittlung der Werte für die Gleiswendel ergab sich zum einen schon aus der Tischgröße. Hier wollte ich nicht nur einen Teil davon verwenden, sondern möglichst die ganze Fläche. Also wurde dieses gemacht.
Skizze 2:
Plan der Gleiswendel
Es entstand der Plan wie in Skizze 2 dargestellt. Die Abmessungen 1400 auf 900 mm sind die äußeren Abmessungen. Also noch 10 mm Sperrholzwand abziehen, bleiben noch genau 1380 auf 880 mm übrig. Mehr Platz ist nicht und wird es auch nicht. Damit sind die Rahmenabmessungen und die Höhe von 355 mm festgelegt. Durch die Höhe habe ich auch noch ausreichend Eingriffsmöglichkeit um in die Zwischenebenen einzugreifen.
Je weiter ich die Kurven in die Ecken bekomme, desto mehr Strecke gewinne ich und desto flacher fällt die Steigung aus. Also kamen nach 90 Grad Kurvenfahrt immer wieder eine Gerade. Der kleinste Radius muss mindestens 200 mm sein, damit auch der VT11/5 von Roco dadurch paßt.
Per eigener Anordnung wurde der Innenradius auf 300 mm festgesetzt. Nun war auch ausreichend Sicherheit für diesen schönen Triebzug gegeben. Den Gleisabstand von 33,60 mm wurde von Minitrix immer praktiziert und bis auf die Spezialwagen (Trafowagen und die Torpedopfannenwagen) paßt dort alles aneinander vorbei und das ganz sicher. Also werden diese Abmessungen auch wieder Anwendung finden. Damit ist der Außenradius nun auf 333,60 mm definiert worden. Nun musste noch die Sicherheit für die nach außen ausscherenden Dampfrösser berücksichtigt werden. Damit legte ich den Außenradius für das Trassenbrett auf 370 mm fest.
Der Innenradius wurde auf 250 mm festgelegt, nach dem ich den Trafowagen ausgemessen hatte, und die Einscherung nach innen in den Kurvenfahrten ausgerechnet hatte. Das dauerte zwar wieder seine Zeit und erstreckt sich auf rund 4 DIN A 4 Seiten Papier. Das war festgelegt. Nun wurden die Geraden Stücke ausgerechnet und damit konnte der Mittlere Umfang einer Umdrehung ermittelt werden. Der Mittlere Radius wurde für die Berechnung immer wieder angesetzt und als Grundlage verwendet. Der mittlere Radius beträgt 310 mm. Die weiteren Berechnungen ergaben dass ich eine Steigung von 65 mm erreichen kann. Das ist eine mittlere Steigung von 1,87%. Damit bin ich unter 2% geblieben. Somit wurden für die Höhendifferenz insgesamt 5,32 Umdrehungen notwendig.
Weiter in der Fortsetzung Nummer 3, die demnächst eingestellt wird.
Liebe Grüße an alle
Gereon aus dem Ostallgäu